Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wünscht sich mehr Engagement der Kommunen gegen Badeunfälle. Kommunen sollten an ihren Badestellen verstärkt mögliche Gefahren ausweisen, sagte DLRG-Sprecher Martin Holzhause dem Evangelischen Pressedienst (epd). So könnten sie präventiv dazu beitragen, Ertrinkungsunfälle zu verhindern. Hintergrund ist die steigende Zahl an ertrunkenen Menschen in Deutschland.
Städte und Landkreise könnten an Seen und Flüssen mehr Warnhinweise anbringen, sagte Holzhause. Mit Bojenketten könnten öfter Nichtschwimmerbereiche abgetrennt oder Gefahrenzonen gekennzeichnet werden. Gerade Baggerseen hätten häufig eine unsichtbare Abbruchkante unter Wasser, hinter der der Boden steil abfalle.
Die DLRG biete eine Risikoeinschätzung für Badestellen an, sagte Holzhause. Dabei werde auch geprüft, wo Rettungsringe deponiert werden sollten und wie die Zufahrtswege beschaffen sind: „Die Kommunen sollten unsere Expertise nutzen.“ Zudem gelte es, mehr bewachte Badestellen zu schaffen.
84 Prozent der Ertrunkenen in Deutschland seien Männer. Hauptgründe für Unfälle sind laut Holzhause „leichtsinnige Aktionen, Übermut, oft ist Alkohol im Spiel und Selbstüberschätzung“. Dabei könnten Schwimmer Krämpfe, Kreislaufprobleme oder auch einen Herzinfarkt bekommen.
Grundsätzlich könne ein Ertrinkungsunfall jeden treffen, sagte Holzhause, aber geübte Schwimmer seien an Bedingungen wie die Wassertemperatur oder bestimmte Distanzen besser gewöhnt. Gefährdet seien vor allem Leute, die nicht regelmäßig schwimmen oder gesundheitliche Probleme haben.