DJV-Vorsitzender Beuster: Plagiate kein flächendeckendes Phänomen

Der Vorsitzende des Deutschen Journalisten-Verbandes (DJV), Mika Beuster, hält Plagiate für „kein flächendeckendes Phänomen in der deutschen Medienlandschaft“. „Dazu tragen Institutionen wie die funktionierende Selbstkontrolle des Presserats, knallhart recherchierende Medienjournalisten, ein ausgeprägtes Berufsethos sowie ein kritisches Publikum bei“, sagte Beuster dem Berliner „Tagesspiegel“ (Dienstag).

Der DJV-Vorsitzende sprach davon, dass „bestimmte Akteure“ eine Plagiatsdebatte anzetteln wollen. „Ob dahinter das legitime Interesse steht, Aufklärung zu betreiben und die Qualität von Journalismus zu sichern, bezweifle ich“, sagte Beuster, der bei der Mediengruppe VRM Mittelhessen als Reporter arbeitet.

Nach Plagiatsvorwürfen hatte sich die stellvertretende Chefredakteurin der „Süddeutschen Zeitung“, Alexandra Föderl-Schmid, vergangene Woche vorläufig aus dem operativen Tagesgeschäft bei der Zeitung zurückgezogen. Die „Süddeutsche Zeitung“ lässt eine externe Kommission die Vorwürfe prüfen.

Beuster sagte, fast jedes Werk sei eine Mischung aus Fremd- und Eigenleistung. „Es gibt kaum Autoren, die sich nicht in irgendeiner Form auf Werke von anderen beziehen, und sei es, dass sie inspiriert wurden“, erläuterte er. Wer im Journalismus seine Quellen nenne, sei auf der sicheren Seite. „Das heißt aber nicht, dass wenn eine mal nicht benannt wird, es automatisch ein Plagiat ist“, sagte der DJV-Vorsitzende und betonte: „Je transparenter Journalistinnen und Journalisten arbeiten, umso besser, umso nachvollziehbarer, umso glaubwürdiger.“