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Diözesanmuseum Paderborn beleuchtet “Corvey und das Erbe der Antike”

Das Diözesanmuseum Paderborn erinnert seit Samstag mit einer Sonderausstellung an die Blütezeit des einstigen westfälischen Klosters Corvey am Weserborgen. Unter dem Titel „Corvey und das Erbe der Antike“ sind mehr als 120 Leihgaben aus europäischen und US-amerikanischen Museen, Bibliotheken und Archiven zu sehen. Thematisch gehe die Ausstellung bis 26. Januar 2025 der Frage nach, wie die Benediktinerabtei vor 1.200 Jahren antikes Wissen bewahrte und welchen Einfluss sie auf andere Glaubensgemeinschaften ausübte, erklärte das Museum. Die Welterbe-Stätte bei Höxter gilt als bedeutende Klostergründung des Mittelalters.

Präsentiert werden demnach kostbare Exponate wie das Goldschmiedewerk die „Burse von Enger“ aus dem 8. Jahrhundert, eine byzantinische Glasvase aus dem Schatz von San Marco in Venedig sowie alte Handschriften und Elfenbeinschnitzereien. Aus der Vorhalle des Aachener Doms stammt die berühmte bronzene Bärin, zu der in der Ausstellung neueste Forschungsergebnisse präsentiert werden. Das Musée de La Cour d’Or im franzöischen Metz stellt dem Diözesanmuseum erhaltene Teile des reich verzierten Sarkophags von Ludwig dem Frommen, (778 – 840) zur Verfügung. Zudem sind Werke der mittelalterlichen Buchmalerei zu sehen.

Das Kloster Corvey im westfälischen Höxter wurde 822 von der Herrscherfamilie der Karolinger gegründet. 1265 wurden Stadt und Kloster zerstört, nur das Westwerk überstand die Wirren der Zeit. Das wieder aufgebaute Gemäuer im barocken Stil präsentiert sich heute als Schlossanlage mit Museum. Das Karolingische Westwerk und die ehemalige Klostersiedlung „Civitas Corvey“ sind seit 2014 Weltkulturerbe der Unesco. Die Ausstellung im Diözesanmuseum ist Teil der diesjährigen Feierlichkeiten zum 10. Jahrestag der Aufnahme in die Liste.