Diktaturen Südostasiens Paten organisierter Online-Kriminalität

Online-Kriminalität ist ein globales Milliardengeschäft. Chinesische Drahtzieher im Verein mit den politischen und militärischen Eliten dreier asiatischer Länder betreiben das Geschäft mit Menschenhandel und Sklavenarbeit.

Das United States Institute for Peace (USIP) sieht Myanmar, Kambodscha und Laos als Epizentren von Menschenhandel und organisierter Kriminalität. Im Zentrum stünden globale Online-Betrügereien, zitiert der asiatische Pressedienst Ucanews (Mittwoch) aus dem jüngsten Bericht der Organisation.

Angetrieben werde der Betrug durch Hunderttausende Menschen, die durch Online-Anzeigen für vermeintliche lukrative High-Tech-Jobs getäuscht und illegal in Betrugszentren verschleppt würden, heißt es weiter. Dort würden sie dann von bewaffneten Banden unter gefängnisähnlichen Bedingungen festgehalten und zu Online-Betrügereien gezwungen. Die drei südostasiatischen Länder seien zum Synonym für Menschenhandel, Sklavenarbeit, Betrugsmaschen und illegales Glücksspiel geworden.

Der Wert solcher Online-Betrügereien werde weltweit auf 64 Milliarden US-Dollar (59 Milliarden Euro) geschätzt. “Berichten zufolge fließt ein erheblicher Teil dieser Gewinne an das Militär Myanmars und an die herrschenden Eliten in Kambodscha und Laos”, heißt es in dem Report “Grenzüberschreitende Kriminalität in Südostasien – Eine wachsende globale Bedrohung von Frieden und Sicherheit”.

Das Institut kritisiert Chinas ambivalente Rolle in den Verbrechersyndikaten. Wegen der dortigen strengen Gesetze gegen Glücksspiel hätten die organisierten Banden ihre Aktivitäten nach Südostasien verlegt und sich mit lokalen Eliten zusammengeschlossen, um sich vor Strafverfolgung in China zu schützen. Während die chinesische Polizei versuche, gegen die Netzwerke vorzugehen, so USIP, unterhielten die kriminellen Gruppen weiter enge Beziehungen zu Mitgliedern der Kommunistischen Partei und anderen staatlichen Akteuren Chinas.