Digitalexpertin Gesche Joost neue Präsidentin des Goethe-Instituts
Die Designforscherin und Digitalexpertin Gesche Joost ist am Donnerstagabend in München offiziell in ihr Amt als Präsidentin des Goethe-Instituts eingeführt worden. Die Professorin an der Universität der Künste Berlin übernimmt das Ehrenamt von der Ethnologin Carola Lentz, die es seit 2020 innehatte, wie das Goethe-Institut mitteilte. Joost sprach in ihrer Antrittsrede über die Bedeutung des Goethe-Instituts für die Stärkung freiheitlicher Werte: „Wir alle, auch das Goethe-Institut, sollten uns beteiligen am gemeinsamen Ringen um Verständigung über eine freiheitliche Weltordnung, um Meinungsfreiheit, Kunstfreiheit.“
Carola Lentz betonte zu ihrem Abschied die Fähigkeit des Goethe-Instituts, Krisen nicht nur zu überstehen, sondern auch als Chance zu nutzen und gestärkt daraus hervorzugehen. Ihre Amtszeit hatte während der Corona-Pandemie begonnen und sei geprägt gewesen vom Angriff Russlands auf die Ukraine sowie zuletzt vom Krieg im Nahen Osten. Die „größte Ressource“ des Goethe-Instituts seien seine Mitarbeitenden weltweit. Sie mahnte eine angemessene Finanzierung der Arbeit der Einrichtung an. Ein „produktiver Kultusaustausch“ benötige Handlungsspielräume. Die „kreative Kraft der Kultur“ könne Grenzen überwinden, sagte sie.
Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) sagte aus Anlass der Amtsübergabe, Außenpolitik werde nicht nur von Regierungen oder Diplomatinnen und Diplomaten gemacht, sondern lebe auch von den Begegnungen zwischen Menschen. „Sie lebt von Orten wie den Goethe-Instituten, wo Menschen zusammentreffen, einander zuhören und voneinander lernen.“ Das Goethe-Institut zeige, wofür Deutschland stehe: „Eine freiheitliche, moderne und offene Gesellschaft.“ Nur indem man weltweit Interesse an Deutschland und der deutschen Sprache wecke, „werden wir auch im globalen Wettbewerb um die besten Köpfe bestehen“, sagte sie.
Das Goethe-Institut ist das weltweit tätige Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland. Mit derzeit 151 Instituten in 98 Ländern fördert es nach eigenen Angaben die Kenntnis der deutschen Sprache, pflegt die internationale kulturelle Zusammenarbeit und vermittelt ein aktuelles Deutschlandbild. (00/3703/21.11.2024)