Die wichtigsten Tipps zur Konfirmation: ein kleiner Ratgeber

Die Zahl der Konfirmationen in Deutschland nimmt seit Jahren stark ab.

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Dennoch erhielten im Jahr 2019 immer noch rund 157.000 Jugendlichen den wertvollen Segen der evangelischen Kirche. Nach dieser Zeremonie gelten die jungen Menschen in der christlichen Glaubensgemeinschaft als Erwachsene. Damit der Tag möglichst stil- und würdevoll gelingt, ist einiges an Organisation notwendig.

Grundlage der Segnung: Der Konfirmationsunterricht

In den meisten Gemeinden ist eine Voraussetzung für die Konfirmation, dass der Konfirmand vorab den Ko. Die Jugendlichen lernen die Bibel und ihre Entstehung näher kennen. Sie erfahren die Hintergründe zur Taufe und dem Abendmahl. Ein Hauptpfeiler der Vorbereitungszeit ist auch, sich mit dem eigenen Glauben intensiv zu auseinanderzusetzen.

Im Normalfall zieht sich der Konfirmationsunterricht über ein Jahr. In manchen Gemeinden dauert er aber auch zwei Jahre an. Die Anmeldung erfolgt in der Regel während der 7. Jahrgangsstufe. Zur Konfirmation sind die meisten Jugendlichen demzufolge 14 Jahre alt.

Der Konfirmationsunterricht wird sehr ernst genommen, denn im Anschluss gilt der Jugendliche als mündiges Mitglied der Gemeinde. Er darf Pate werden und bei allen wichtigen Entscheidungen in seiner Kirche mitbestimmen. Spätestens jetzt kann der junge Gläubige auch an der Eucharistiefeier teilnehmen.

Voraussetzung, dass ein Jugendlicher beim Konfirmationsunterricht mitmachen darf, ist, dass er evangelisch getauft oder konfessionslos ist. Hat bisher keine Taufe stattgefunden, dann wird diese im Rahmen der Konfirmationsfeier vollzogen.

Wann genau die Anmeldung für den Konfirmationsunterricht erfolgt, wird meistens im Gemeindebrief oder in der regionalen Zeitung mitgeteilt. Zur Registrierung muss der künftige Konfirmand zusammen mit mindestens einem Elternteil erscheinen.

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Must-knows aus dem Konfirmationsunterricht

Aus der Vorbereitungszeit zusammen mit den anderen Konfirmanden kann ein Mensch viel Wissen und einen großen persönlichen Erfahrungsschatz mitnehmen. Früher wurde in den evangelischen Gemeinden häufig das erlernte Wissen bei der Konfirmationsfeier abgefragt. Heute wird in der Regel darauf verzichtet. Dennoch gelten folgende Elemente als Pflichtwissen für jeden, der den Segen erhalten möchte:

Der Konfirmationsspruch stammt normalerweise aus der Bibel. Der Konfirmand kann ihn als eine Art Lebensmotto auswählen. Weil der Vers als Lebensbegleiter dient, ist es wichtig, ihn sorgfältig auszusuchen.

Ablauf der Konfirmationsfeier kennen

Damit keine allzu große Nervosität auftritt, ist es gut, den Ablauf des Gottesdienstes zu kennen. Dieser ist in jeder Gemeinde unterschiedlich. Aber das ist kein Problem, denn normalerweise wird die Feier im Konfirmationsunterricht detailliert erklärt.

In der Regel ziehen die Konfirmanden zusammen mit den Kirchenvorständen und dem Geistlichen in das Gotteshaus ein. Dabei erhebt sich die Gemeinde vom Platz. In den Kirchenreihen sitzen Eltern, Geschwister, Großeltern, Tanten, Onkeln und Freunde der Konfirmanden. Nach dem Einzug startet der Gottesdienst mit einem Lied. Im Rahmen der Segnung knien die Konfirmanden nieder. Der Geistliche legt ihnen die Hände auf den Kopf.

Am Ende der Veranstaltung ziehen die Jugendlichen zusammen mit den Kirchenvertretern wieder feierlich aus der Kirche aus. Im Anschluss wird im privaten Rahmen gefeiert.

Stilvolles Auftreten

An diesem wichtigen Tag ist eine ordentliche Erscheinung entscheidend. Es ist auf respektvolle Kleidung zu achten. Gleichzeitig sollten sich die Jugendlichen in ihrem Outfit wohlfühlen. Meistens erscheinen die jungen Männer in Anzügen. Die Mädchen können ebenfalls einen Hosenanzug tragen. Selbstverständlich sind auch Kleider oder eine elegante Kombination aus Rock und Oberteil möglich.

Die meisten Konfirmanden kaufen sich speziell für die Feier neue Schuhe. Dabei sollte nicht vergessen werden, das Preisschild von der Sohle zu nehmen. Ansonsten ist es bei der knienden Segnung für die gesamte Gemeinde zu sehen. Apropos Sohle. Manche Schuhe stören durch ihr lautes Klackern auf dem steinernen Kirchenboden beim Ein- und Auszug. Idealerweise werden deshalb Modelle mit Gummisohlen gewählt.

Sicherheitshalber sind Taschentücher und ein Lutschbonbon in der Hosen- oder Handtasche verstaut. Eine Heuschnupfenattacke oder ein Hustenanfall können die Zeremonie empfindlich stören. Auch der Magen sollte am besten nicht unaufhörlich knurren. Damit das nicht passiert, wird vor der Feier ein leichtes und ausgewogenes Frühstück eingenommen. Auch wenn der Jugendliche meint, vor Aufregung keinen Bissen essen zu können – ein Stück Banane oder ein Müsliriegel eignen sich immer.

Was dagegen ist Kaugummikauen ein absolutes No-Go. Darauf sollte genauso wie auf aufgesetzte Coolness oder ungezogenes Benehmen verzichtet werden.

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Organisation der privaten Konfirmationsfeier

Nach dem offiziellen Teil wird in den Familien gemeinsam gefeiert. Wie das Fest im Einzelnen gestaltet wird, hängt von verschiedenen Entscheidungen ab.

Es gibt die Möglichkeit, Zuhause oder in einer Gaststätte zu feiern. Alternativ kann auch ein schöner Ausflug unternommen werden. Was genau geplant wird, sollte von dem Konfirmanden, den Gästen und dem Budget abhängig gemacht werden.

Im Idealfall setzten sich Eltern und der Jugendliche rechtzeitig im Vorfeld zusammen. Es wird eine gemeinsame Gästeliste erstellt. Außerdem können die möglichen Optionen besprochen werden. Normalerweise ist ein privates Fest im Garten oder in den Wohnräumen günstiger als auswärts. Allerdings kommt dann mehr Arbeit auf die Gastgeber zu. Wer mag, der kann die Großeltern oder Tanten und Onkeln um Unterstützung bitten. Wenn jeder eine Beilage oder Nachspeise mitbringt, hält sich der Aufwand in Grenzen.

Wird in einem Restaurant zelebriert, muss unbedingt an eine rechtzeitige Reservierung gedacht werden. Dadurch, dass viele Familien in der Gemeinde am gleichen Tag Konfirmation feiern, sind die beliebten Gaststätten meistens schnell ausgebucht. Bei der Reservierung kann auch das Menü bereits besprochen werden. Bei kleineren Gruppen wählen die Gäste von der Karte. Ist eine größere Gesellschaft geplant, empfiehlt sich ein Buffet oder ein mehrgängiges Menü. Wichtig ist, auf Lebensmittelunverträglichkeiten einzugehen. Diese können im Vorfeld abgefragt werden. Unabhängig von Allergien sollte immer mindestens ein vegetarisches Gericht angeboten werden.

Geschenke zur Konfirmation

Traditionell werden Uhren, Schmuck und Bibeln zur Konfirmation verschenkt. Am besten sprechen sich die Verwandten und Freunde des Konfirmanden im Vorfeld ab, damit nicht die gleichen Dinge doppelt überreicht werden. Damit die Geschenke hundertprozentig Anklang finden, sollte der Jugendliche befragt werden. Welche Wünsche hat er? Sollte der Vorschlag teuer ausfallen, kann die ganze Familie eventuell gemeinsam den Traum erfüllen.

Vielleicht ist der Konfirmand auch für sein besonderes Engagement bekannt. Wenn sich Jugendliche beispielsweise speziell für das Thema Gleichberechtigung starkmachen, könnte eine Bibel in Gendersprache die perfekte Aufmerksamkeit sein. Es ist außerdem in Ordnung, Geld zu überreichen. Scheine und Münzen sind nicht das kreativste Geschenk, aber der Konfirmand weiß sicherlich eine Verwendungsmöglichkeit. Ein einfaches Kuvert mit Geld wirkt einfallslos. Doch dafür gibt es Abhilfe! Die Scheine können beispielsweise zusammengerollt in einen durchsichtigen Luftballon mit Konfetti gesteckt werden. Alternativ lassen sie sich auch in die leeren Formen von Pralinenschachteln einfüllen. Geld im Bilderrahmen ist ein genauso schöner Einfall wie als kleines Mobile. Das Internet strotzt nur so mit hilfreichen Ideen für originelle Geldgeschenke.

Ein sinnvolles Konfirmationsgeschenk ist auch die Konfi-Kiste. In ihr sind 160 Karten versteckt. Der Jugendliche kann jeden Tag eine Karte mit inspirierenden Worten ziehen. Die Segenswünsche und Bibelzitate sind perfekt auf junge Menschen abgestimmt.

Für Jubelschreie sorgen die Angehörigen häufig, wenn sie Aktivitäten verschenken. Dabei sollte der jeweilige Ausflug dem Geschmack des Jugendlichen entsprechen. Es kann sich um eine Canyoning-Tour genauso handeln wie um einen Theater-, Konzert- oder Museumsbesuch. Im Optimalfall gibt es direkt zwei Tickets, so kann der Konfirmand eine Person nach Wahl mit zu dem Event nehmen.

Karten zur Konfirmationsfeier

Wer eine stilvolle Konfirmationsfeier plant, der kommt um die passenden Karten nicht herum. Die Papeterie rund um den großen Tag besteht aus:

  • Einladungskarten zur Konfirmation
  • Tisch- und Menükarten
  • Dankeskarten

Formvollendet wirken die Schriftstücke, wenn sie aufeinander abgestimmt sind. Das funktioniert ganz einfach, indem die gleichen Schriftarten und Farben verwendet werden. Dennoch sollten die Designs unterschiedlich genug sein, dass nicht der Verdacht aufkommt, es würde immer dieselbe Vorlage genutzt.

Zu dem Sortiment an Konfirmationskarten gehören auch Tisch- und Menükarten. Namensschilder lohnen sich vor allem bei größeren Gesellschaften. Aber selbst einer kleinen Tafel verleihen Sie Eleganz. Durch die Menükarten erfahren die Gäste, welche Speisen und Getränke zur Auswahl stehen. Sie sind vor allem bei einer mehrgängigen Speisefolge im Restaurant sinnvoll. Ob sie auch für das private Kaffeekränzchen nach der Konfirmation gewünscht werden, entscheidet jede Familie individuell.

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Einen würdevollen Abschluss erfährt die Konfirmation mit den Dankeskarten. Damit zeigen sich der Jugendliche und seine Familie bei den Gästen und Gratulanten erkenntlich. Am besten wird jede Karte persönlich verfasst. Entscheidend ist es, sich nochmals für die Geschenke und anderen Aufmerksamkeiten zu bedanken. Dinge, die den Tag einzigartig gemacht haben, dürfen in der Karte ebenfalls erwähnt werden. Besonders reizvoll fällt das Dankesschreiben aus, wenn ihm ein paar Fotos von der Feier beigelegt werden. Natürlich ist darauf zu achten, dass der Empfänger der Karten auf den Bildern von seiner Schokoladenseite zu sehen ist. Aber auch lustige Schnappschüsse dürfen verschickt werden. Eine Konfirmation ist schließlich ein wichtiger und gleichzeitig fröhlicher Anlass.