“Die Verlegerin und der Autor” als TV-Premiere bei Arte

Ein sensibler Autor und eine brüske Verlegerin beginnen eine Affäre. Eine romantische Komödie mit versierten Darstellern bei Arte.

Catherine Corsini hat den Film "Die Verlegerin und der Autor" inszeniert
Catherine Corsini hat den Film "Die Verlegerin und der Autor" inszeniertImago / Sven Simon

Der angehende Schriftsteller Julien (Eric Caravaca) kommt über einen Freund an einen Termin in einem renommierten Verlag. Froh, aber angespannt, reist er nach Paris für einen Termin bei der Verlagslektorin Judith Zahn (Karin Viard), muss jedoch ernüchtert feststellen, dass diese ihn eigentlich nur abwimmeln will. Dabei ahnt er noch nicht mal, dass die arrogante Frau sein Manuskript überhaupt nicht gelesen hat.

Eigentlich will er nur schnell wieder weg, doch verzögert sich seine Abreise, und völlig unverhofft landen Judith und er am Ende des Tages gemeinsam im Bett. Eine Affäre beginnt, doch Judiths brüskes Benehmen ist für den sensiblen Autor weiterhin eine Pein. Als er in ihrer Wohnung auf Tagebücher ihres verstorbenen Vaters stößt, der an revolutionären Kämpfen in Lateinamerika beteiligt war, nutzt er diese heimlich für einen Roman. Doch dadurch macht er sich seine Geliebte zur Feindin.

Spitzen auf das Literaturmilieu

Die eher für ihre Dramen bekannte Regisseurin Catherine Corsini unternahm mit diesem Film 2006 einen ihrer seltenen Abstecher ins Genre der romantischen Komödie. Diese schießt ihre Spitzen vor allem auf ein karikaturesk überzeichnetes Literaturmilieu, schlägt mitunter aber unverhofft auf sentimentale Spuren um, wo es um Juliens existenzielle Zweifel und Judiths nicht aufgearbeitete Beziehung zu ihrem Vater geht. Dadurch gerät der Tonfall insgesamt unstet und die Handlung eher anekdotisch, für Unterhaltungswert sorgen jedoch die versierten Darsteller.