Die Potsdamer Gedenkstätte Lindenstraße
Die Gedenkstätte Lindenstraße ist in einem ehemaligen Gerichts- und Gefängnisgebäude in der Potsdamer Innenstadt untergebracht, das in der NS-Zeit Sitz eines „Erbgesundheitsgerichts“ und Gerichtsgefängnis für politisch und „rassisch“ Verfolgte des NS-Regimes war. Am 27. April 1945 wurden dort die Gefangenen von der Roten Armee befreit.
Von 1945 bis 1952 war der Gebäudekomplex zentrales Gefängnis des sowjetischen Geheimdienstes für das Land Brandenburg und Verhandlungsort Sowjetischer Militärtribunale (SMT). Von 1952 bis 1989 war dort das Untersuchungsgefängnis des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) für den DDR-Bezirk Potsdam untergebracht. Die letzten politischen Häftlinge wurden am 27. Oktober 1989 entlassen.
Anfang 1990 gab das MfS das Areal an die Stadt Potsdam zurück. Kurz darauf übernahmen Bürgerinitiativen und neue Parteien wie das Neue Forum und die SDP Räume in dem Gebäudekomplex für ihre Arbeit. Aus dem ehemaligen Gefängnis wurde so ein „Haus der Demokratie“.
Am 4. Oktober 1995 wurde es von der Potsdamer Stadtverordnetenversammlung zur Gedenkstätte erklärt. Ab 2007 wurde die Dauerausstellung durch das Potsdam Museum und das Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF) eingerichtet.