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Die neue Pröpstin

Bischof Markus Dröge gratuliert Christina-Maria Bammel nach Bekanntgabe des Wahlergebnisses.Foto: Rolf Zöllner/epd Die Landessynodalen wählten Oberkonsistorialrätin Christina-Maria Bammel zur neuen Pröpstin der EKBO. Sie erhielt 57 von 105 Stimmen (zwei Enthaltungen) und tritt ihr Amt voraussichtlich zum 1. Februar 2020 an. Constance Bürger traf sie direkt nach der Wahl zum Interview.

Die Landessynodalen wählten Oberkonsistorialrätin Christina-Maria Bammel zur neuen Pröpstin der EKBO. Sie erhielt 57 von 105 Stimmen (zwei Enthaltungen) und tritt ihr Amt voraussichtlich zum 1. Februar 2020 an. Constance Bürger traf sie direkt nach der Wahl zum Interview.

Frau Bammel, wie fühlen Sie sich?Ich freue mich sehr über das Vertrauen dieser Synode. Ich freue mich sehr über die Klarheit, mit der die Synodalen gesagt haben, sie können sich das mit mir als Pröpstin vorstellen. Und ich freue mich sehr auf die Aufgaben, die dort stehen.

Was reizt Sie an dem Pröpstinnen-Amt besonders?Mich reizt daran vor allem, dass es ein redendes Amt ist. Ich habe bisher viel im administrativen Bereich mit Recht und Ressourcen gearbeitet. Aber als Pfarrerin, als Theologin freue ich mich natürlich darauf, mit dem Wort Gottes so arbeiten zu können, dass es zur theologischen Leitung nicht nur des Konsistoriums wird, sondern der gesamten Landeskirche.

Welche theologischen Themen wollen Sie voranbringen?Wir haben der Tatsache ins Auge zu schauen, das wir viele Menschen verloren haben, dass wir sie nicht in Massen zurückgewinnen können, sondern dass wir Menschen nur dann gewinnen können, wenn wir glaubhaft und glaubwürdig dem Wort Jesu Christi Raum geben als Teil einer weltweiten Kirche. Das heißt konkret, miteinander die Prioritäten zu setzen für die nächsten Jahre. Und zwar nicht allein irgendwo ausgedacht, sondern gemeinsam mit den Kirchenkreisen, mit den Gemeinden. Wir werden Prioritäten setzen müssen und da bin ich gerne steuernd mit dabei.

Was gehört für Sie noch dazu? Dass wir noch viel mehr eine Kirche werden, die diakonisch wirkt, dialogisch wirkt, die den Raum öffnet für das Gespräch in Zeiten, in denen in vielen Städten und Dörfern jede Menge gesellschaftlicher Druck gespürt wird. Wir können diesen Raum öffnen, wir können Vertrauensräume öffnen. Außerdem müssen wir viel stärker als bisher die sogenannten Millenials in den Blick nehmen, die jüngere Generation. Wir brauchen die Beweglichkeit und die Zukunftsfreude dieser Generation, um gemeinsam zu überlegen: Wie geben wir euch den Raum, eure Spiritualität zu leben und diese Kirche mitzugestalten, damit ihr in den nächsten 30 Jahren dabeibleibt? Dieser Fokus ist mir sehr, sehr wichtig. Und gleichzeitig ist es mir sehr wichtig, die Grenzen, die wir noch auf unsichtbare Weise haben zwischen Stadt und Land, zwischen Beruflichen und Ehrenamtlichen ehrlich zu besprechen und zu einem gegenseitigen Empowerment zu kommen.