„Die Karte meiner Träume“ als TV-Premiere an Weihnachten

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

Der junge T.S. Spivet (Kyle Catlett) wächst in Montana auf einer Ranch in einer ziemlich schrägen Familie auf. Der Vater (Callum Keith Rennie) ist ein schweigsamer Rancher, die Mutter (Helena Bonham Carter) eine verbohrte Insektologin, die Schwester will Schönheitskönigin werden. Der hochbegabte Junge nervt seinerseits den örtlichen Lehrer, schafft es aber, den Wissenschaftspreis des Smithsonian Instituts zu gewinnen, mit einem magnetischen Perpetuum mobile, das 400 Jahre lang laufen soll. Also beschließt er, sich kurzerhand auf eigene Faust quer durch die halbe USA bis nach Washington aufzumachen, um den Preis entgegen zu nehmen. Unterwegs muss er sich nicht nur mit den Herausforderungen der Reise, sondern auch mit Schuldgefühlen herumschlagen, da er sich für den Tod seines Zwillingsbruders, der im Jahr zuvor ums Leben gekommen ist, verantwortlich fühlt.

Regisseur Jean-Pierre Jeunet gelang mit diesem Film 2013 die visuell überbordende, ebenso poetisch-verschrobene wie naiv-philosophische Adaption eines außergewöhnlichen Jugendromans, in der sich der junge Held von seiner Herkunft sowie der Hauptstadt-Hysterie emanzipieren muss. Die familiären Konflikte werden dabei vielleicht etwas zu leichtfertig gelöst, insgesamt aber fesselt das komplexe Drama.