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Die Juniorpartner Gottes

Paradiesgarten auf Erden – Gedanken zum Predigttext am 15. Sonntag nach Trinitatis. Von Nico Jaeger

Von Frank Nico Jaeger

Das biblische Paradies scheint mit einer besonderen Sehnsucht belegt zu sein, dabei ist es auf den ersten Blick mit den Angeboten aus den Urlaubsparadies-Prospekten nicht zu vergleichen. Das Paradies, von dem der zweite Schöpfungsbericht erzählt, ist noch im Werden. Es ist noch nicht fertig. Das kennt mancher Urlauber sicher auch vom Reiseziel. Statt Sandstrand schaut er sich Schuttberge an. Allerdings steht der Urlauber recht machtlos vor diesem Problem, denn was soll er tun? Er kann sich natürlich beschweren und hoffen, dass sich etwas an diesem Zustand ändert. Ob es das auch wirklich tut, ist eine andere Frage. Ernsthafter Einfluss ist bei solchen Geschehnissen eher selten. Das hübsch bebilderte Urlaubsparadies kann einen schnell entmündigen. Oder eben nur zum Beobachter ohne Handlungsmöglichkeit machen. Wenn hier etwas schief geht, ist der Handlungsspielraum begrenzt. Der Weg zur Rezeption kann dann schon mal den Weg zum Strand ersetzen. Ist das jedoch Erfüllung? (…)

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Predigttext am 15. Sonntag nach Trinitatis: 1. Mose 2,4b–15, Auszug 8 Und Gott der Herr pflanzte einen Garten in Eden gegen Osten hin und setzte den Menschen hinein, den er gemacht hatte. 9 Und Gott der Herr ließ aufwachsen aus der Erde allerlei Bäume, verlockend anzusehen und gut zu essen, und den Baum des Lebens mitten im Garten und den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen. 15 Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte.