Die „Jubi“ wird gerettet

UK 2/2019, Nordwalde (Seite 7: „Jugendbildungsstätte Nordwalde vor dem Aus“); siehe auch Seite 6 dieser Ausgabe
Die Schlagzeile „Jugendbildungsstätte Nordwalde vor dem Aus“ in dem Bericht über den Beschluss der Synode des Kirchenkreises Steinfurt/Coesfeld/Borken, die am 17. November 2018 im Kreishaus in Steinfurt stattgefunden hat, ist falsch. Der Rückzug des Kirchenkreises aus der Mitfinanzierung der Arbeit der Evangelischen Jugendbildungsstätte (Jubi) bedeutete schon damals ja nicht das „Aus für die Jubi“, die eine weit über den genannten Kirchenkreis hinaus anerkannte und beliebte Bildungs- und Begegnungsstätte ist. Dafür sorgten und sorgen diejenigen, die sich für und mit der Jubi haupt-, ehren-und nebenamtlich engagieren.
Leider wurde das von denjenigen, die den Beschluss der Synode für den Ausstieg aus der Förderung der landesweit anerkannten Bildungsstätte vorbereitet hatten, so gut wie nicht berücksichtigt. Auch wurden das bereits zugesagte umfangreiche Engagement des auf der Synode anwesenden Sponsors und die seit Monaten auf den Weg gebrachten Programme und bereits erfolgten neuen Buchungen nicht berücksichtigt. Auch die Initiativen des Freundeskreises Pro Jubi, dem ich u. a. neben dem früheren Superintendenten und Kirchenrat a.D. Rolf Krebs und dem Hauptsponsor angehöre, wurden nicht berücksichtigt.
Für das Erreichen unseres Zieles „Die Jubi retten“ gibt es seit dem für die Jubi negativen Beschluss viele Unterstützer, die sich in die Unterschriftenlisten eingetragen haben. Und es gibt schon zahlreiche Personen des öffentlichen Lebens, die in dem neu strukturierten Trägerverein der Jubi mitmachen wollen. Denn nachdem der Kirchenkreis Steinfurt-Coesfeld-Borken sich mehrheitlich nicht mehr in der Lage sah, die bisherige Förderung des Trägervereins der Jubi, des Evangelischen Jugendwerkes e.V., fortzusetzen, waren sehr viele Menschen nicht nur in Nordwalde und dem Kreis Steinfurt entsetzt.
Dazu trug insbesondere auch die Berichterstattung in den Medien wie jetzt auch in UK über den für die Jubi negativen Ausstiegsbeschluss der letzten Synode des Kirchenkreises bei. Es wurde angenommen, dass es bereits Ende des Jahres 2019 zur Schließung der Jubi kommt und das Verfahren der Abwicklung schon jetzt beginnt. Die in der Jubi beschäftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sahen ihre Arbeitsplätze bedroht. Gruppen und Organisationen, die bereits Buchungen bis zum Jahr 2020 vorgenommen hatten, meldeten sich in der Jubi mit der Frage: Können wir denn jetzt bei unserer Buchung bleiben?
Die Mitglieder des Freundeskreises Pro Jubi wandten und wenden sich deswegen an die Menschen, die von der besonderen Bedeutung der Jubi für die von christlichen Grundwerten geprägten Angebote überzeugt sind. Sie möchten viele Förderer und auch Mitglieder für den Trägerverein gewinnen. Schon am ersten Abend des Beginns der Pro Jubi-Kampagne am Menschenrechtstag am 10. Dezember 2012 haben sich mehr als 100 Teilnehmer der Veranstaltung in die Unterschriftenlisten „Wir retten die Jubi“ eingetragen.
Der Freundeskreis und der Vorstand des Trägervereins haben gemeinsam mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlreiche Aktivitäten auf den Weg gebracht, die zum Beispiel bei der Belegung des Hauses, neuen Programmangeboten und Kooperationen mit Unternehmen, Vereinen, Verbänden, etc. erste Erfolge gebracht haben. Denn die Jubi braucht weiterhin die Unterstützung vieler neuer Freundinnen und Freunde.
Die neue Satzung ist juristisch geprüft, ein umfangreiches Konzept ist fertig, viele positive Zusagen sind ausgesprochen worden. Die Grundlage und die Orientierung dafür ist die biblische Aussage Glaube – Liebe – Hoffnung. In einem der Lieder, das oft bei besinnlich-heiteren Veranstaltungen nicht nur im kirchlichen Bereich gesungen wird, heißt es: Wir gehen niemals unter. Wir geben niemals auf. Und geht es auch mal runter. Es geht immer wieder rauf. Motto: Wir retten die Jubi.

Pfarrer i.R. Dr. Reinhold Hemker , Rheine