Die Hoffnung kommt aus Bethlehem

Eigentlich holen Pfadfinder die Flamme traditionell mit dem Zug ab. Doch in diesem Jahr ist alles anders. Die Pfadis nehmen das eigene Auto. Hauptsache, das Licht leuchtet.

Das Friedenslicht leuchtet auch 2021
Das Friedenslicht leuchtet auch 2021Christian Schnaubelt

Hamburg/Hannover. Jedes Jahr zur Adventszeit kommt das Friedenslicht in den Norden. Entzündet in Bethlehem, wird es per Flugzeug nach Wien und von dort mit der Bahn weiter transportiert. Für gewöhnlich – im Jahr der Corona-Pandemie funktioniert das anders: Wegen leicht entzündbarer Desinfektionsmittel, die im Zug zum Einsatz kommen, weichen die Pfadfinder, die den Transport übernehmen, auf das Auto aus. Außerdem wird meist auf große Aussende-Gottesdienste verzichtet. Stattdessen soll es kleinere, dezentrale Feiern geben.

Das Licht wird seit 1986 in Bethlehem an der vermuteten Geburtsstelle Jesu in der heutigen Geburtskirche entzündet. Die Aktion steht in diesem Jahr unter dem Motto „Frieden überwindet Grenzen“. Die zentrale Aussendefeier für Deutschland findet am Sonnabend, 12. Dezember, in Salzburg statt, von wo aus evangelische und katholische Pfadfinder das Licht in viele europäische Länder weiterverteilen. Im Norden wird zuerst Niedersachsen erreicht: am Sonntag aus Leipzig über Magdeburg kommend zunächst in Braunschweig. Die Route geht dann weiter nach Burgwedel bei Hannover und dann über Bremen nach Oldenburg und Leer.

Gut verpacktes Licht

Für die Nordkirche holt Thorsten Zenk vom Verband Christlicher Pfadfinder das Friedenslicht in den Norden. Er fährt am Wochenende von Kiel nach Hannover, um das Friedenslicht dort in Empfang zu nehmen – und es gut behütet im eigenen Auto über Hamburg und Wasbek bei Neumünster bis nach Kiel zu bringen. Das Licht ist in einem speziellen Transportbehälter gut gesichert.

Das Friedenslicht leuchtet
Das Friedenslicht leuchtetAnja Goritzka

Und so wird die Ankunft des Lichts quer durch den Norden gefeiert:

In Braunschweig wird das Licht zunächst am Sonntag, 13. Dezember, in die Albertus-Magnus-Kirche gebracht. Zwischen 13 und 17 Uhr könnten es Pfadfindergruppen und andere Interessierte dort abholen und in weitere Gemeinden verteilen.

In Hannover hält die evangelische Stadtkirchenkanzlei an der Hildesheimer Straße vom 14. bis 20. Dezember zwischen 9 und 16 Uhr das Friedenslicht zur Abholung bereit. Nach dem Stopp des Transportfahrzeuges in Burgwedel sind in der dortigen Region in den Tagen darauf mehrere Kurzgottesdienste geplant.

In Oldenburg soll am Sonntag, 13. Dezember, um 17 Uhr eine Andacht in der St. Michael Kirche stattfinden. Im Anschluss könne das Friedenslicht mitgenommen werden, hieß es. In Leer können Interessierte ab Montag (14. Dezember) ihre Kerzen jeweils zwischen 9 und 16 Uhr in der Lutherkirche entzünden.

In Hildesheim gibt es nach Angaben des dortigen Kirchenkreisverbandes zwölf Stationen, an denen das Licht am Sonntag, 13. Dezember, zwischen 16 und 18 Uhr abgeholt werden kann. Darunter sind das Literaturhaus St. Jakobi, der Marktplatz, der Bahnhofsvorplatz und die Martin-Luther-Kirche.

In Hamburg feiern Bischöfin Kirsten Fehrs und der katholische Erzbischof Stefan Heße am Sonntag, 13. Dezember, um 16 Uhr eine Aussendungsfeier in der katholischen Herz-Jesu-Kirche (Hamburg-Hamm). Alle Plätze sind bereits belegt.

In Schleswig-Holstein finden am Sonntag, 13. Dezember, landesweit kleinere Gottesdienste statt. Bischof Gothart Magaard nimmt an den Gottesdiensten in Kiel und Plön teil.

Für Mecklenburg-Vorpommern nimmt Bischof Tilman Jeremias am Sonntag, 13. Dezember, um 18 Uhr in einer Aussendungsandacht in der Lübecker Kirche St. Matthäi das Friedenslicht entgegen. Am Sonnabend, 19. Dezember, feiert der Bischof mit Pfadfindern auf dem Domplatz in Güstrow eine Aussendungsandacht. (mit epd)

Für Veranstaltungen in geschlossenen Räumen wird wegen der Pandemie um eine Anmeldung gebeten.