Die Schafgarbe galt schon im Mittelalter als Heilpflanze. Nun ist sie zur Arzneipflanze des Jahres gekürt worden. Laut der Jury ist zu der Blume noch weitere Forschung nötig.
Zur Arzneipflanze des Jahres 2025 hat der Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde mit Sitz in Würzburg die Gemeine Schafgarbe gewählt. Sie sei in der Geschichte bereits in vielfältiger Weise genutzt worden, heißt es in der Begründung der Jury: “Kraut und Blüten enthalten als wichtige Wirkstoffe ätherisches Öl, Gerbstoffe und Flavonoide, die in Form von Tees, Dragees und Tropfen bei Verdauungsbeschwerden, menstruationsbedingten Krämpfen sowie äußerlich zur Behandlung kleiner, oberflächlicher Wunden eingesetzt werden können.”
Schon in der Antike sei die Pflanze bekannt gewesen, heißt es weiter. Spätestens sei dem Mittelalter habe man sie etwa bei Wunden, Verdauungsproblemen oder Frauenleiden eingesetzt. Auch Hildegard von Bingen habe die Schafgarbe empfohlen. In der Frühen Neuzeit sei sie besonders populär gewesen. Im 20. Jahrhundert hätten sich dann die heute anerkannten Anwendungsbereiche durchgesetzt. Nun sei weitere Forschung nötig, um diese Anwendungen besser abzusichern und die Wirkweise besser zu überprüfen.
Der 1999 in Würzburg gegründete interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzenkunde kürt seit demselben Jahr die Arzneipflanze des Jahres. Sein Ziel ist es nach eigenen Angaben, an die lange und gut dokumentierte Geschichte von Pflanzen in der europäischen Medizin zu erinnern. Daraus könnten wichtige Hinweise für eine pharmazeutische und medizinische Nutzung altbekannter Heilpflanzen extrahiert werden.