Die Bibel lesen

Woche vom 11. bis 17. September

Sonntag:    Psalm 39
Montag:     2. Chronik 7, 11-22
                 Sirach 5, 1-8
Dienstag:     2. Chronik 9, 1-12
                 Sirach 5, 9 – 6, 4
Mittwoch:     2. Chronik 10, 1-19
                 Sirach 6, 5-17
Donnerstag:     2. Chronik 12, 1-16
                 Sirach 6, 18-37
Freitag:     2. Chronik 18,1-27
                 Sirach 7, 10-17.32-36
Samstag:     2. Chronik 18, 28 – 19, 3
                 Sirach 13, 1-13

In diesen „Sirach-Wochen“ sind die ausgewählten Abschnitte eine gute Hilfe. Man sollte mal in dieser „Fundgrube des Lebens“ stöbern. 3, 27 wäre solch eine „Perle“, die man dann findet, oder auch 3, 14-15. Dabei sind nicht nur die fett gedruckten Verse zu beachten. Die Hervorhebungen sind nur Einschätzung der Bibelherausgeber. Man kann überall fündig werden.

Die praktischen Weisheiten des Jesus Sirach behandeln allgemeine Fragen von Lebensklugheit, damit unerfahrene Menschen, also nicht nur junge, in der Fremde nicht immer bei Null anfangen müssen. Familie, Ehe, Freundschaft und Geschäft, Geld und Vermögen kommen ausführlich dran. In den Empfehlungen, Ermahnungen, Warnungen und Versprechen (Verheißungen) ist die pädagogische Tradition offenbar nicht nur aus Jerusalem, sondern aus verschiedenen Epochen und Kulturen zusammengefasst. Der Grundgedanke dabei ist: Sei vorsichtig, vertraue lieber dem Bewährten, sei in allem maßvoll! Aus heutiger Sicht fehlt die andere Lebensdevise: Wage mal etwas, sei kreativ, öffne dich für das Neue, auf jeden Fall beiße dich durch! Vertrau den neuen Wegen!

Die Lesung für diese Woche geht in Kapitel 5 weiter und steigt mit einem Problem ein, das sehr aktuell ist. Es geht um die Sicherheit, im Besonderen um die materielle Sicherheit. Wie kann ich vorsorgen, worauf kann ich mich für die Zukunft verlassen? Da geben die Lebenserfahrungen des Sirach zu Misstrauen vor aller vorschnellen Beruhigung Anlass und vor allen Dingen: Es wird nicht gehen, wenn man sich einfach so durch Leben mogeln will. Gott ist unbestechlich und sein Zorn ist  und bleibt„die andere Seite seiner Gnade“.

Überhaupt gibt Jesus Sirach allem „Durschlängeln“ durch die Probleme des Lebens eine klare Absage: Sei nicht doppelzüngig und bleibe bei dem, was du gelernt hast! (5,12) Wunderschön dann der folgende Vers: Sei schnell bereit zum Hören und lass dir Zeit, freundlich zu antworten. Das ist ein anderer Akzent als der, den wir heute gewohnt sind, wo es heißt: Das Leben ist ein ständiges Lernen. Das Wissen der Jugend muss immer wieder aktualisiert werden, um in unserer Zeit gültig zu sein. Außerdem sind Ehrgeiz und Mut besser als ein zu frühzeitiges Aufgeben und Zivilcourage gehört durchaus zu den bürgerlichen Tugenden und ist gewiss hilfreicher als dieses vorsichtige „Halt dich bescheiden im Hintergrund!“, das durch die Warnungen des Verfassers dieser Texte zu spüren ist.