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Die Bibel lesen

Woche vom 6. bis 12. Februar

Sonntag:    Psalm 54
Montag:     Josua 24, 29-33
Dienstag:     Epheser 1, 1-6
Mittwoch:     Epheser 1, 7-10
Donnerstag:     Epheser 1, 11-14
Freitag:     Epheser 1, 15-23
Samstag:     Epheser 2, 1-10

Kapitel 21 nimmt die Leviten und Aaroniten in den Blick. Sie haben priesterliche Aufgaben, vor der Kultzentralisierung in Jerusalem besonders an den Landheiligtümern; sie wirken mit bei der Jahweverehrung und in den Asylstädten. Sie müssen besitzlos sein, sind aber zu versorgen. Letzteres stellt die Zuweisung des genannten Landes sicher. Hier endet die Darstellung der Landnahme. Es ist erfüllt, was Israel verheißen war.

Kapitel 22 verabschiedet die Stämme, die zurückziehen ins Westjordanland. Sie werden ermahnt, die Thora zu halten und empfangen Josuas Segen. Auf dem Rückweg errichten sie allerdings einen Altar aus Steinen am Jordan. Dies empört den Rest der Israeliten. Sie rüsten sich, gegen diesen Teil Israels vorzugehen weil sie fürchten, das Wohlwollen Jahwes zu verlieren. Sie vermuten, dass der Altar der Rückkehr der alten (kanaanäischen) Opferkulten dient. Das wird als Missverständnis geklärt: Der Altar soll im Gegenteil an die Wohltaten Jahwes erinnern und die Einheit der Israeliten diesseits und jenseits des Jordan markieren. Er sei ein Bekenntnis zum Gott Israels. De facto gab es im betreffenden Gebiet Mischehen zwischen Kanaanäern und den Stämmen Israels. Mit unserer Erzählung soll die Zugehörigkeit der Stämme Ruben und Gad, zum Teil Manasses, zu Israel dokumentiert und festgehalten werden.

Kapitel 24 rundet die Landnahmeerzählung mit dem „Landtag zu Sichem“. Im hohen (seine Bedeutung unterstreichenden) Alter versammelt Josua die Israeliten. Er hält einen (heils-)geschichtlichen Rückblick. Ferner ermahnt er die Israeliten, Jahwe treu zu bleiben um weiter in Frieden im eigenen Land leben zu können. Das Volk bekennt sich dazu, Jahwe treu zu bleiben. Der Bundesschluss zwischen Jahwe und dem Volk besteht im Halten der Thora. Zur Erinnerung wird wieder ein Gedenkstein errichtet. Josua stirbt und wird zusammen mit dem mitgeführten Leichnam des Josef bestattet.

Um die Darstellung der Landnahme im Buch Josua annehmen und einordnen zu können, bedarf es einiger Klärungen. Zum einen, dass hier bewusst kein historischer Bericht vorliegt. Es ist ein Glaubenszeugnis, mit dem Israel in der späteren Königszeit seine Geschichte und seinen Landbesitz als Heilstat Gottes und als Erfüllung seiner Verheißungen bekennt. Die kriegerischen Erzählungen, die ja zum Glück nicht historisch sind, setzen die Veränderung geopolitischer Verhältnisse durch Gewalt als erfahrene Realität voraus. Aktuell und in unserer Geschichte kennen wir dies leider auch. Das spricht erst recht für die zahlreichen Aufforderungen zur Gewaltfreiheit  im Ersten und im Zweiten Testament.