Die Bibel lesen

Woche vom 30. Juni bis 6. Juli

Sonntag:    Psalm 105, 24-45
Montag:     Jakobus 1, 1-12
Dienstag:     Jakobus 1, 13-18
Mittwoch:     Jakobus 1, 19-27
Donnerstag:     Jakobus 2, 1-13
Freitag:     Jakobus 2, 14-26
Samstag:     Jakobus 3, 1-12

Wer ist dieser Mann, der den Brief geschrieben hat? Der Autor nennt sich selbst Jakobus, Knecht Gottes und des Herrn Jesus Christus. Ist er der sogenannte Herrenbruder, also ein Bruder Jesu, oder ein nicht näher bekannter Jakobus, der zu einem späteren Zeitpunkt gelebt hat? In der Wissenschaft ist dies ebenso umstritten wie die Datierung des Briefs.

Der Verfasser wendet sich an die in der gesamten Welt verstreute Christenheit, indem er das alte Bild der zwölf Stämme in der Zerstreuung aufgreift. Offenbar gibt es Streitigkeiten in den Gemeinden und Jakobus sieht sich genötigt, lehrend und mahnend über sein Verständnis des Lebens und Glaubens der Christen zu schreiben.
Anfechtungen im Glauben sieht er als Gelegenheit, sich im Glauben zu bewähren – im Hier und Jetzt. Sie bewirken im besten Fall Geduld, diese kann geübt werden, bis zur Vollendung – bis zum Empfang der Krone des Lebens. Hierzu benötigt der Mensch ‚innere Weisheit‘, die er in vollem Vertrauen von Gott erbitten kann, denn Gott macht keine Vorhaltungen. Von ihm kommen alle vollkommenen Geschenke, keine Versuchungen, bei Gott bleibt alles unverändert – unverwechselbar.
Mit Bildern und Gegenüberstellungen beschreibt Jakobus seine Idealvorstellung für den richtigen Lebenswandel:

Sei schnell im Hören, langsam zum Reden, langsam zum Zorn
Ich spüre nach – wie verhalte ich mich?
• Höre ich wirklich zu, interessiere ich mich für das, was mir ein Freund oder Fremder von sich erzählt – so richtig?
• Gelingt es mir wenig zu sagen, nicht zu kommentieren oder Rat zu geben?
• Wann geht mir der Hut hoch, werde ich zornig? Bin ich dann noch offen für anderes?

Wenn ich Hörer sein kann, dann kann ich auch das Wort Gottes, das in mich eingepflanzt ist, in mir wachsen lassen und Täter seines Wortes werden. Es gilt weiter das, was in der Tradition galt: Schau nach den Witwen und Waisen, lass dich nicht von den Maßstäben der Welt beeindrucken. Vor Gott gibt es kein Ansehen der Person: Für die Schönen und Reichen gibt es keinen besseren Platz als für jeden anderen auch.

Das gefährlichste Instrument des Menschen ist seine Zunge, unbezähmbar, sie kann einen Wald anzünden. Von ihr kommt Loben, liebloses Gerede und Fluchen.