Sonntag: Psalm 11
Montag: Apostelgeschichte 21, 1-14
Dienstag: Apostelgeschichte 21, 15-26
Mittwoch: Apostelgeschichte 21, 27-40
Donnerstag: Apostelgeschichte 22, 1-21
Freitag: Apostelgeschichte 22, 22-30
Samstag: Apostelgeschichte 23, 1-11
Überall an der Südküste der heutigen Türkei entlang erlebte Paulus nun die wachsenden Gemeinden, deren Spuren man auch heute noch sehen kann.
Es war offensichtlich, dass lebendiger Christusglaube zwar auf dem Fundament des Judentums ruhte, aber nun „alle Völker“ einbezog. Aber das musste noch einmal am Ausgangspunkt in Jerusalem „beglaubigt“ und dokumentiert werden. Deswegen hat sich Paulus „im Geist gebunden“ (19,21), also fest vorgenommen, um vor den alten und neuen Gemeinden glaubwürdig zu bleiben. Erst nach dieser „offiziellen“ Bestätigung sollte Rom, die Welthauptstadt, das Ziel sein.
Er kommt schließlich auch in Jerusalem an und wird von der Gemeinde mit dem Herrenbruder Jakobus an der Spitze, aber auch von allen anderen „Vorstandsmitgliedern“ herzlich begrüßt, und es wird festgehalten: Es sind viele „Griechen“ Christen geworden, aber (in 21,20) sehr viele Juden auch! Beides ist ein großer Grund zur Freude. Die jüdische Gemeinde sieht das als Provokation und kritisiert: Paulus wirbt treue Juden ab! Er lehrt den Abfall von Mose! Das ist zwar so formuliert eine entstellende Übertreibung, richtig jedoch ist, dass Paulus seine Tätigkeit fast immer in Synagogen begonnen hat.
So wird beschlossen, dass die Völkermission bestätigt wird – erstens –, und zweitens, dass Paulus ein persönliches Zeichen seiner eigenen Judenschaft gibt und ein auffälliges religiöses Ritual vollzieht. Mit vier anderen unterzieht er sich der rituellen Reinigung und lässt sich die Haare scheren.
Aber dieser Plan geht nicht auf. Es kommt zum Aufruhr, als Juden aus Asien ihn wiedererkennen und die Vorwürfen noch zuspitzen: Er führt diese „Griechen-Heiden“ sogar in den Tempel. Unerhört! Es kommt zum Eklat. Die römische Besatzung muss bei solchem Aufruhr eingreifen. Und es zeigt sich: Paulus kann griechisch und hebräisch sprechen. Eine Rede an die Juden wird ihm erlaubt. Aber die besänftigt die Gemüter nicht. Daraufhin will der zuständige römische Offizier Paulus nach jüdischem Recht abschieben und erfährt nun, dass er von Geburt an das römische Bürgerrecht hat. Das ändert die juristische Sachlage. Es kommt zwar noch zu einer Ansprache vor dem Hohen Rat der Juden, aber damit endet auch die Zuständigkeit der örtlichen Instanzen.
Nach einem Mordanschlag wird Paulus unverzüglich ins sichere Caesarea gebracht. Von da geht’s weiter im Gefangenentransport nach Rom, aber die Apostelgeschichte schildert diese Reise wie einen Triumphzug des neuen Glaubens in den Mittelpunkt der damaligen Welt.