Das Durchschnittsalter in Deutschland steigt – und damit auch der Bedarf an altersgerechten Wohnungen. Hierbei steht das barrierefreie Wohnen im Vordergrund, auf das wir alle früher oder später angewiesen sein könnten. Das bedeutet, dass sich Investitionen in den verschiedenen Bereichen der Wohnung schon jetzt lohnen, um diese besser vermieten zu können. Allerdings warten dabei einige Herausforderungen.
Mehr Menschen sind auf barrierefreie Wohnungen angewiesen
Barrierefreiheit wird besonders durch eine nicht aufzuhaltende Tendenz zu einem wichtigen Thema: dem demografischen Wandel. Das zeigen die Zahlen des Statistischen Bundesamtes eindeutig. So stieg das Durchschnittsalter der Bevölkerung in der Bundesrepublik seit dem Jahr 2000 von 41,1 auf 44,6 Jahre an. Noch größer wird die Dringlichkeit, da gerade die geburtenstarken Jahrgänge der 1960er-Jahre vermehrt in ein Alter kommen, in dem sie sich mit barrierefreiem Wohnen auseinandersetzen müssen.
Immer mehr Menschen werden aufgrund körperlicher Beeinträchtigungen auf barrierefreie Wohnungen angewiesen sein, um ihren Alltag weiterhin ohne zusätzliche Einschränkungen bewältigen zu können. Bisher einfache Tätigkeiten wie Treppensteigen oder Duschen werden dann zu großen Hindernissen, die entsprechende Vorkehrungen erforderlich machen.
Badezimmer, Küche und Flur: Chance auf staatliche Förderung
Im Fokus stehen mit dem Bad, der Küche oder dem Flur gleich drei Bereiche, in denen der Umbau hin zu einer barrierefreien Wohnung Schwierigkeiten mit sich bringt. Im Flur muss der Eingangsbereich eben sein, was mit der Installation von Rampen statt Treppen gelingt. Auch in der Küche oder dem Bad gibt es noch viel Nachholbedarf, da viele Wohnungen bislang nicht an die zukünftigen Herausforderungen angepasst sind.
Doch welche Punkte sind beim Umbau des Badezimmers zu erfüllen, damit es als barrierefrei gilt? Dazu gehört in erster Linie die Größe des Raumes, die ein Mindestmaß erfüllen muss. Dadurch kommt der Umbau nicht für alle Wohnungen infrage, wenngleich es trotzdem viele ungenutzte Möglichkeiten gibt. Immerhin lohnt sich der Umbau nicht nur für Menschen mit Behinderungen, sondern kann auch temporär sinnvoll sein, wenn etwa Verletzungen das Leben für einen begrenzten Zeitraum erschweren.
Dazu kommen noch weitere Anforderungen wie ein rutschfester Boden, damit die Wahrscheinlichkeit auf Unfälle sinkt. Selbiges gilt natürlich auch für die Toilette, die Dusche oder die Waschbecken. Das alles sind Punkte, die ohne gründliche Planung und Beratung nicht umsetzbar sind, weshalb es auf die richtige Unterstützung ankommt. Als wichtiger Bestandteil wäre hier die Förderung zu nennen, welche die KfW mit mehreren Programmen durchführt.
Gesetzliche Anforderungen sind klar definiert
Dass der Staat die steigende Wichtigkeit des Themas erkannt hat, lässt sich an mehreren Stellen ablesen. Zum einen wäre da die Einführung der DIN 18040, die genau definiert, wann eine Wohnung als barrierefrei gilt. Relevant ist dabei besonders der zweite Teil der Norm, der Kriterien wie die angesprochenen rutschfreien Böden oder die Mindestgröße des Bades festlegt.
Durch den demografischen Wandel und die gesellschaftlichen Veränderungen ist davon auszugehen, dass diese Kriterien beim Bauen eine größere Rolle spielen werden. Die Motivation dafür kommt allerdings nicht ausschließlich durch staatliche Verordnungen zustande. Stattdessen werden auch private Bauvorhaben darauf achten, da barrierefreie Wohnungen einen höheren Wert aufweisen. Das erleichtert es, die Wohnung später zu verkaufen oder zu vermieten sowie bei Bedarf irgendwann selbst ohne größere Investitionen darauf zurückgreifen zu können.
