Die beste Studentin des Jahrgangs für die Diakonie

Ihre Bachelorthesis hat Saskia Baur mit der Note 1,0 bestanden, den Studiengang „Bildung und Beruf“ an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Villingen-Schwenningen als Jahrgangsbeste 2020 mit der Note 1,2 absolviert. Nun arbeite sie bei der diakonischen Einrichtung Mariaberg, teilte diese am Dienstag in Gammertingen-Mariaberg (Kreis Sigmaringen) mit. Im „Team Perspektive Beruf“ der Einrichtung in Sigmaringen hatte sie bereits den Praxisteil ihres Studiums absolviert.

Für ihre Abschlussarbeit hatte die 24-Jährige das Thema „Integration von Menschen mit Autismus-Spektrum-Störung in den ersten Arbeitsmarkt“ gewählt. Für ihre Interviewstudie hatte sie 35 Arbeitgeber angefragt, davon waren aber nur 6 bereit für ein Interview. Ein Ergebnis war, dass Arbeitgeber zwar Menschen mit Behinderungen einstellen wollen, ihnen aber manchmal der Kontakt fehlt. „Man wisse teils gar nicht, woher man die Leute herkriege“, zitiert Baur die Aussagen der Arbeitgeber.

Woher ihr Erfolg im Studium kam, ist sich Baur gar nicht sicher. „Ich weiß es gar nicht. Ich habe bis auf einmal jede Vorlesung besucht, weil ich es auch als Pflicht gegenüber dem Arbeitgeber gesehen habe. Ich dachte einfach: Ich gebe mein Bestes. Und viele Themen haben mich auch einfach sehr interessiert.“ Vorher war ihr Bildungsweg nicht ganz so geradlinig verlaufen. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr studierte sie zwei Semester Lehramt für Mathematik und Geografie. Sie merkte: „Irgendwie passt es nicht. Ich bin so weit weg von dem, was ich eigentlich will.“ Sie brach das Studium ab, machte zwei Praktika beim Schreiner. Dann erst entschied sie sich, Soziale Arbeit zu studieren.

Menschen mit psychischen Erkrankungen oder körperlichen Einschränkungen, mit sozialer Benachteiligung oder Vorstrafen zu stärken und in einen für sie richtigen Beruf zu bringen, diese Aufgabe empfindet sie als sehr abwechslungsreich. „Manche Teilnehmer bringen Problematiken mit, da denkt man: Wow, wie kann ich da weiterhelfen? Das ist aber auch extrem interessant.“ Sie erlebt auch Erfolge: „Wenn man im Nachhinein erfährt, was aus ehemaligen Teilnehmern geworden ist, das ist wirklich schön.“ (0059/09.01.2024)