Diakoniepräsident würdigt 100 Jahre Grafschafter Diakonie
Mit einem Festakt in der Stadtkirche Moers hat die Grafschafter Diakonie am Freitag ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert. Der Präsident der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, würdigte in seiner Festrede die Arbeit des evangelischen Wohlfahrtsverbands im Kirchenkreis Moers: „100 Jahre Solidarität mit den Schwächsten, 100 Jahre tatkräftiges Engagement für den Nächsten, 100 Jahre Orientierung an dem, was dem Leben, was dem Frieden und der Versöhnung dient.“
Die Diakonie habe den Auftrag, „die Dinge zum Besseren zu wenden“, betonte Schuch laut Redetext. Dies gelte „gerade für die Menschen und mit den Menschen, die das allein aus eigener Kraft nicht schaffen“. Als Anbieter sozialer Dienstleistungen füllten die diakonischen Dienste und Einrichtungen das Sozialstaatsversprechen des Grundgesetzes mit Leben, sagte der westfälische Theologe und verwies auf das Jubiläumsmotto der Grafschafter Diakonie „Ohne uns geht es nicht“. Dazu brauche es aber auch gute Rahmenbedingungen. Angesichts des Fachkräftemangels nicht nur in der Pflege, sondern in der gesamten Sozial- und Gesundheitsbranche bestehe „dringender politischer Handlungsbedarf“.
Die rheinische Oberkirchenrätin Henrike Tetz hob in einem Grußwort hervor, die Diakonie sei „essenzieller Teil“ der Kirche. In den Diensten und Einrichtungen des Diakonischen Werks im Kirchenkreis Moers könnten die Menschen erleben, „wie Kirche ihren diakonischen Auftrag versteht und annimmt: zugewandt, begleitend, offen für viele, mit hohem Einsatz für soziale Gerechtigkeit und sozialen Frieden“. An dem Festakt nahmen auch Vertreter und Vertreterinnen aus Bundes- und Landespolitik, der Stadt Duisburg, des Kirchenkreises und der Wohlfahrtspflege teil.
Mit Beschluss der Kreissynode vom 13. Oktober 1924 war die Diakonie als Wohlfahrtsverband aufgebaut worden, um den sozialen Herausforderungen der Zeit zu begegnen. In der heutigen Grafschafter Diakonie engagieren sich den Angaben zufolge 800 hauptamtliche und 400 ehrenamtlich Mitarbeitende, die jährlich rund 24.000 Menschen mit Unterstützungsbedarf begleiten.