Diakonie Württemberg lehnt Asylverfahren in Drittstaaten ab

Die Diakonie Württemberg lehnt Pläne der Bundesregierung ab, Asylverfahren in Drittstaaten auszulagern. Es sei zu befürchten, dass dadurch das Leid an den europäischen Außengrenzen weiter zunehme. „Wer in Deutschland Schutz sucht, soll ihn auch hier bekommen“, sagte die Vorstandsvorsitzende, Oberkirchenrätin Annette Noller, anlässlich des Weltflüchtlingstags am Freitag (20. Juni) laut Mitteilung. Das Recht auf Asyl sei ein Menschenrecht. „Verstöße gegen das Menschenrecht dürfen bei Flucht und Migration nicht hingenommen werden.“

Weiter fordert die Diakonie eine Versachlichung der Debatte um Flüchtlinge. Oft würden die Themen „Asyl“ und „Flucht“ im Wahlkampf als negative Schlagworte benutzt. „Beispielsweise legen Forderungen nach stärkerer Abschottung und klaren ‘Obergrenzen’ eine Bedrohung Europas durch Geflüchtete nahe“, heißt es weiter. Dabei sei die Welt vielschichtiger. „In dieser Komplexität müssen wir handeln“, sagte Noller. Zudem flüchteten Menschen wegen Krisen, Kriege und dem Klimawandel, die auch durch Europa verursacht würden. (1367/19.06.2024)