Diakonie und Caritas helfen Kindern

20.000 Euro kommen von einer Stiftung. Damit werden Sprachkurse für junge Flüchtlinge finanziert, von denen manche nie eine Schule besucht haben.

Sprachkurse für junge Flüchtlinge sollen von der Spende finanziert werden
Sprachkurse für junge Flüchtlinge sollen von der Spende finanziert werdenRomano Siciliani /epd

Osnabrück. Diakonie und Caritas in Osnabrück haben eine Großspende von 20.000 für die Arbeit mit Flüchtlingskindern erhalten. Das Geld kommt von der "Felicitas und Werner Egerland Stiftung", die europaweit Kulturprojekte für Kinder und Jugendliche fördert. "Wir wollen den nach Deutschland geflüchteten Jungen und Mädchen die kulturelle Teilhabe ermöglichen", sagte deren Vorstandsmitglied Johannes Dälken. "Dazu ist es wichtig, dass sie möglichst schnell die deutsche Sprache lernen." Die beiden kirchlichen Wohlfahrtsverbände erhalten das Geld zu gleichen Teilen. Sie wollen damit Sprachkurse unterstützen und Hilfen zur Integration anbieten.
Die Diakonie werde das Geld für die Anschaffung von Lern- und Spielmaterialien und für Projektarbeit im Flüchtlingshaus nutzen, erläuterte der Geschäftsführer des Diakonischen Werkes, Hinrich Haake. Die Diakonie betreibt das Haus als Erstaufnahme-Einrichtung des Landes Niedersachsen. Bildungskoordinatorin Julia Zarfl hat dort in den vergangenen anderthalb Jahren einen Kindergarten und eine Schule sowie eigene Lehrpläne entwickelt.

Herausforderung Sprachunterricht

Es sei eine große Herausforderung, Kinder und Jugendliche, die meist nur bis zu drei Wochen in der Einrichtung blieben, in die deutsche Sprache einzuführen, berichtete Zarfl. Zudem sei die Altersspanne zwischen drei und 16 Jahren sehr groß. Die Voraussetzungen, die die Kinder aus ihrer Heimat mitbrächten, seien sehr unterschiedlich. Manche hätten noch nie einen Kindergarten oder eine Schule besucht. Deshalb komme Sprachlernspielen und Projektarbeit etwa im künstlerischen Bereich eine große Bedeutung zu.
Die Caritas will mit der Spende die Projektarbeit mit Flüchtlingen an Regelschulen in Osnabrück unterstützen. Derzeit betreuten etwa 100 Studenten in einem "Tandemsystem" ebensoviele Flüchtlingskinder zwischen sechs und zwölf Jahren, erläuterte die Fachbereichsleiterin für Migration, Maren Wilmes. Sie gäben ihnen nachmittags nach der Schule zusätzlichen Unterricht in deutscher Sprache. Beide Verbände haben mit dem gespendeten Geld zudem rund 1.000 Exemplare des Kinderbuches "Emmas Alphabet" angeschafft, das eigens für Flüchtlingskindern geschrieben und bebildert wurde. (epd)