Diakonie prangert Gewalt gegen humanitäre Helfer im Südsudan an

Seit Beginn des Jahres sind drei Helfer in dem ostafrikanischen Land ums Leben gekommen. Die Diakonie fordert einen besseren Schutz.

Kindern drohen Zwangsrekrutierungen und sexualisierte Gewalt
Kindern drohen Zwangsrekrutierungen und sexualisierte GewaltImago / Parsons Media

Die Präsidentin der Diakonie Katastrophenhilfe, Dagmar Pruin, hat die Gewalt gegen humanitäre Helfer im Südsudan angeprangert. Es dürfe nicht sein, dass „im Wochentakt Mitarbeitende von Hilfsorganisationen umgebracht, verletzt oder verschleppt werden, während sie das Überleben der notleidenden Menschen im Südsudan sichern“, sagte sie in Berlin. Nach Angaben des evangelischen Hilfswerks kamen seit Beginn des Jahres drei Helfer in dem ostafrikanischen Land ums Leben.

Demnach starben zwei Helfer im Norden des Landes bei einem Überfall durch bewaffnete Gruppen. Ein weiterer Mitarbeiter einer Hilfsorganisation sei am 7. Januar im Bundesstaat Jonglei getötet worden. Laut dem jährlich erscheinenden „Aid Worker Security Report“, in dem Gewalt gegen humanitäre Helfer dokumentiert wird, gehört der Südsudan zu den gefährlichsten Ländern weltweit für Hilfsorganisationen.

Eines der ärmsten Länder der Welt

Nach einem Besuch in dem Land mahnte Diakonie-Präsidentin Pruin mehr Schutz für die Helfenden an. „Ihr Engagement ist überlebenswichtig für viele Menschen und oftmals die einzige Unterstützung, um dem wachsenden Hunger im Land zu begegnen“, sagte sie.

Der Südsudan ist eines der ärmsten Länder der Welt und wird seit Jahrzehnten von Gewalt beherrscht. Auch nach der Unabhängigkeit vom Sudan 2011 kam das Land nicht zur Ruhe. Durch die Gewalt und die anhaltenden Überschwemmungen herrscht eine massive Hungersnot. Nach UN-Angaben sind fast neun Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen.