Unter dem Motto „Armut sichtbar machen – im reichsten Bundesland Deutschlands“ steht die Sommerreise des deutschen Diakonie-Präsidenten Rüdiger Schuch. Vom 21. bis 25. Juli tourt er durch den Freistaat und besucht verschiedene soziale Einrichtungen, wie die Diakonie Deutschland am Donnerstag in Berlin mitteilte. Zwar sei Bayern wirtschaftlich erfolgreich und habe statistisch das geringste Armutsrisiko aller 16 Bundesländer. Dennoch gelinge es Menschen auch dort trotz guter Rahmenbedingungen nicht, aus der Armut herauszukommen.
In der Mitteilung verweist die Diakonie darauf, dass in Bayern 13,4 Prozent der Unter-18-Jährigen und sogar 18,7 Prozent der Unter-25-Jährigen armutsgefährdet sind. Bayerische Rentnerinnen stehen im bundesweiten Vergleich zudem schlecht da: Ihre Monatsrente liegt nicht nur im Schnitt 350 Euro unter jener der Männer, sondern auch rund 50 Euro unterhalb des Bundesdurchschnitts. Und auch im wirtschaftsstarken Bayern gibt es besonders finanzschwache Regionen: Die Stadt Hof weise mit 15,5 Prozent eine der höchsten Überschuldungsquoten Deutschlands auf.
Diakonie-Präsident Schuch sagte laut Mitteilung, man müsse „genau hinsehen, was Armut verursacht, strukturelle Hürden abbauen und Menschen so stärken, dass sie ihr Leben wieder selbstbestimmt gestalten können“. Er will bei vier Vor-Ort-Terminen mit Betroffenen ins Gespräch kommen. Am 21. Juli besucht er die Ökumenische Wärmestube in Nürnberg, am 23. Juli ist er zu Gast im Diakonie-Sozialkaufhaus in Aschaffenburg, am 24. Juli in Herzogsägmühle beim Wohnungslosentreffen und am 25. Juli beim Jugendhilfe-Projekt „Junge Arbeit“ in München. (2270/10.07.2025)