Die Zahl der wohnungslosen Personen in Bayern ist im vergangenen Jahr um 5.000 auf knapp 45.000 gestiegen. Diese Menschen lebten in kommunalen Unterkünften, vorübergehend überlassenen Wohnungen oder waren in anderen Einrichtungen untergebracht, teilte die Diakonie Bayern am Dienstag nach der Bekanntgabe der deutschlandweiten Wohnungslosenstatistik des Statistischen Bundesamts mit.
„Die Zahlen sind erschreckend und sie erfassen noch nicht einmal alle Personen“, sagte die Präsidentin der Diakonie Bayern, Sabine Weingärtner. Wer dauerhaft auf der Straße lebe oder bei Freunden oder Bekannten untergekommen sei, werde nicht statistisch erfasst. Das könnten nach Schätzungen weitere 13.000 Menschen sein. Etwa ein Viertel der erfassten Personen sei minderjährig, teilte Weingärtner mit. Somit seien im Freistaat mehr als 10.000 Kinder und Jugendliche von Obdachlosigkeit betroffen.
Sie begrüßte es, dass im Entwurf des Bundeshaushalts 2025 das Bundesbauministerium über 640 Millionen Euro mehr als im Jahr zuvor für sozialen Wohnungsbau zur Verfügung haben soll. Die insgesamt 3,5 Milliarden Euro, die für nun vorgesehen seien, müssten auch in Bayern in Baumaßnahmen umgesetzt werden, forderte die Diakoniepräsidentin.
Der Wohlfahrtsverband der evangelischen Kirche hat nach eigenen Angaben mehr als 200 Angebote der Wohnungsnotfallhilfe in Bayern. An 26 Standorten in Bayern seien verschiedene Modellprojekte aus dem Aktionsplan „Hilfe bei Obdachlosigkeit“ der bayerischen Staatsregierung zur Verhinderung von Wohnungslosigkeit realisiert worden. (2244/08.07.2025)