Diakonie: Mehr Klimaschutz in sozialen Einrichtungen fördern

Vom Diakonie-Verband kommen klare Forderungen: Nachhaltigkeit in Kitas, Pflegeheimen und Kliniken müsse politisch befördert werden. Erste Ansätze gingen immerhin in die richtige Richtung.

Diakonie fordert mehr Klimaschutz in Kitas, Pflegeheimen und Krankenhäusern
Diakonie fordert mehr Klimaschutz in Kitas, Pflegeheimen und KrankenhäusernImago / Imagebroker

Der evangelische Sozialverband Diakonie fordert bessere Rahmenbedingungen für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in Kitas, Pflegeheimen und Krankenhäusern. „Das für die Refinanzierung sozialer Arbeit maßgebliche Sozialrecht ist auf Zweckmäßigkeit, Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit ausgerichtet. Das Kriterium der Nachhaltigkeit fehlt darin“, kritisierte Diakonie-Präsident Rüdiger Schuch in Berlin.

Zusammen mit dem Verband diakonischer Dienstgeber in Deutschland und der Bank für Kirche und Diakonie fordert der Wohlfahrtsverband von Bund, Ländern und EU-Kommission eine wirksame Klimapolitik speziell für den sozialen Sektor. Alle drei Institutionen veranstalten am Donnerstag und Freitag eine Strategietagung zum Thema Nachhaltigkeit in Berlin.

Investitionsstau im Klimaschutz bei Sozialimmobilien

„Damit Kitas, Pflegeheime und Krankenhäuser klimaneutral arbeiten können, müssen die Rahmenbedingungen ineinandergreifen: die Klimaziele des Bundes, die Investitionsförderung durch die Bundesländer und die Refinanzierung der Betriebskosten durch die Sozialkassen“, so Schuch weiter. Nur durch ein abgestimmtes Vorgehen könne es gelingen, den großen Investitionsstau im Klimaschutz bei Sozialimmobilien aufzulösen.

Die aktuellen Regeln führten etwa dazu, dass Träger von Pflegeheimen, die nicht energetisch saniert wurden, zwar hohe Energiekosten von den Sozialkassen erstattet bekommen, so der Diakonie-Chef. Gleichzeitig fehle ihnen jedoch das Geld für Sanierungen im Sinne des Klimaschutzes und der Senkung von Energiekosten. Die Diakonie hat sich das Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu wirtschaften.

Erster Schritt in die richtige Richtung

Der Vize-Vorsitzende des Verbands der diakonischen Dienstgeber, Hubertus Jaeger, sagte, der 2023 vom Bundeswirtschafts- und Klimaschutzministerium gestartete „Austausch soziale Dienste und Klimaschutz“ sei ein erster Schritt in die richtige Richtung. Auch in den Koalitionsverträgen in Hessen und Nordrhein-Westfalen sei eine Förderung von nachhaltigen Investitionen in sozialen Einrichtungen vorgesehen.