Diakonie: Medizinische Versorgung für Obdachlose ist “ungenügend”

Die Diakonie Hamburg fordert eine bessere medizinische Versorgung für obdachlose Menschen in der Stadt. Das Leben auf der Straße, der tägliche Kampf ums Überleben, Drogen- und Alkoholkonsum und unbehandelte chronische Erkrankungen führen in eine gesundheitliche Abwärtsspirale, wie die Diakonie anlässlich des morgigen Tags der Obdachlosen am Mittwoch mitteilte. Mindestens 48 Menschen ohne festen Wohnsitz seien in den vergangenen elf Monaten in Hamburg verstorben.

„Die medizinische Versorgungslage für obdachlosen Menschen in Hamburg, die keinen oder nur einen unzureichenden Versicherungsschutz haben, ist ungenügend“, sagte Stefanie Koch vom Diakonischen Werk Hamburg. So könnten gut behandelbare Krankheiten schnell zum Tod führen.

Koch fordert den dringenden Ausbau einer niedrigschwelligen fachärztlichen und insbesondere psychiatrische Versorgung für obdachlose Menschen. „Das ist nicht nur ein Gebot der Menschlichkeit, sondern entlastet am Ende auch die öffentlichen Kassen und das Gesundheitssystem.“ Wenn schwer kranke Menschen in der Notaufnahme gelandet seien, folge meist eine teure und langwierige Behandlung.