Diakonie Katastrophenhilfe bittet um Spenden für Arbeit im Tschad

Die evangelische Nordkirche stellt 15.000 Euro für die Arbeit der Diakonie Katastrophenhilfe in der Region Tschad/Sudan bereit. Ein Jahr blutiger Auseinandersetzungen habe 8,5 Millionen Menschen im Sudan zur Flucht gezwungen, rund 1,8 Millionen suchten Schutz in Nachbarländern, teilte das Diakonische Werk Hamburg am Montag mit. Die Diakonie Katastrophenhilfe bittet die Bevölkerung um Spenden.

In den Tschad sind laut Diakonie Hamburg 600.000 Menschen aus dem Sudan geflohen. Ihre Versorgung werde zunehmend schwieriger, hieß es. Ansteigende Preise für Nahrungsmittel und eine Unterversorgung der Menschen führten zu wachsender Not. Insgesamt seien im Tschad fast drei Millionen Menschen von Ernährungsunsicherheit betroffen. Die Regierung habe im Februar einen landesweiten Ernährungsnotstand ausgerufen.

Die Diakonie Katastrophenhilfe hat in den vergangenen Monaten den Angaben zufolge rund 10.000 Geflüchtete und Anwohner durch den Bau von Latrinen, Brunnen und Duscheinheiten unterstützt. „Jeden Tag kommen weitere Flüchtlinge in den Tschad. Wir müssen flexibel darauf reagieren. Mit unseren Partnern werden wir weitere sanitäre Installationen in Lagern und Gemeinden errichten, da durch die prekäre Hygienesituation der Ausbruch von Krankheiten droht“, sagte Régis Jabo, Büroleiter der Diakonie Katastrophenhilfe für den Sahel. Halte der Konflikt im Sudan weiter an, könnte die Zahl der sudanesischen Flüchtlinge bis zum Jahresende auf mehr als 900.000 steigen, teilte die Diakonie Hamburg unter Verweis auf Schätzungen der tschadischen Regierung mit. Erfolgversprechende Friedensgespräche zeichneten sich derzeit nicht ab, hieß es.

Am 15. April 2023 brachen Machtkämpfe zwischen der sudanesischen Armee und der paramilitärischen Rapid Support Forces aus, die laut Diakonie Hamburg binnen weniger Wochen weite Teile des Sudans ins Chaos stürzten. Vermittlungsversuche seien gescheitert und internationale humanitäre Hilfe sei in vielen Regionen aufgrund fehlenden Zugangs nicht möglich. Seitdem seien jeden Monat fast eine Million Menschen vertrieben worden. Rund 18 Millionen Menschen hätten nicht mehr genug zu essen.