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Diakonie in Oberbayern will Projekte gegen Einsamkeit verstärken

Die Diakonie sagt der Einsamkeit den Kampf an: Mit einer Kick-off-Veranstaltung in Ebersberg haben diakonische Träger im Raum München, Weilheim und Bad Tölz bereits am Dienstag das Projekt „Diakonie verbindet. Wege aus der Einsamkeit“ gestartet. Dabei gehe es darum, „zu enttabuisieren, Barrieren abzubauen, auf bereits bestehende Angebote aufmerksam zu machen, aber bei Bedarf auch neue zu entwickeln, um Menschen aus der Einsamkeit zu holen“, teilte die Diakonie München und Oberbayern am Mittwoch mit. Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums bezeichnet sich jeder Zehnte in Deutschland als einsam.

„Hinter dieser Zahl stehen jedoch immer individuelle Schicksale“, erklärte Andrea Betz, Vorstandssprecherin der Diakonie und Leiterin der Diakonie-Bezirksstelle München, Weilheim, Bad Tölz. Das Thema betreffe ältere und jüngere Menschen gleichermaßen. „Auch Menschen, die scheinbar alles haben, sind betroffen“, betonte Betz. Einsamkeit wirke sich negativ auf die psychische und körperliche Gesundheit aus.

Gelungene Projekte für junge Erwachsene böten die Sozialpsychiatrischen Diensten (SpDi) in Ebersberg. Das Team habe im Zuge der Corona-Phase Angebote wie Ausflüge und eine Frühstücksgruppe ins Leben gerufen. Inzwischen hätten sich die jungen Leute auch außerhalb der Angebote vernetzt, auch an den Wochenenden. „Das freut uns besonders, denn gerade am Wochenende wird die Einsamkeit oft besonders spürbar“, sagt Claudia Kronseder, Leiterin der SpDi Ebersberg.

Einsamkeit sei „eine gesellschaftliche und politische Herausforderung“, erklärte der CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Huber laut Mitteilung. Soziale Kontakte würden durch Digitalisierung und demografischen Wandel seltener. Es brauche gezielte Maßnahmen, um soziale Isolation zu überwinden, so der Abgeordnete, denn Zusammenhalt und Interaktion seien „die Basis einer starken und solidarischen Gesellschaft“. (0612/19.02.2025)