Diakonie Hessen fordert besseren Schutz von Frauen vor Gewalt
Die Diakonie Hessen fordert Investitionen in den besseren Schutz von Frauen vor Gewalt. Schutz- und Beratungsangebote sowie geschulte Fachkräfte reichten vielerorts nicht aus, teilte das Hilfswerk in Frankfurt am Main mit. In Rheinland-Pfalz beispielsweise sei die Zahl der Opfer häuslicher Gewalt laut Kriminalstatistik in den vergangenen zehn Jahren um 20 Prozent gestiegen und habe 2023 bei 13.810 Fällen gelegen. In Hessen seien 2023 rund 12.000 Fälle häuslicher Gewalt erfasst worden. Gegenüber dem Vorjahr sei das ein Anstieg um 4,6 Prozent.
Diakonie-Chef Carsten Tag forderte anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November eine umfassendere Präventionsarbeit, „insbesondere in Schulen und im digitalen Raum“. Zudem müssten Polizei, Justiz und Sozialdienste besser vernetzt sein, um Gewaltopfer effektiv unterstützen zu können. „Eine verstärkte Sensibilisierung und Schulung von Fachkräften sind unerlässlich“, sagte der Vorstandsvorsitzende der Diakonie Hessen.
Trotz der schrittweisen Ausweitung von Beratungs- und Schutzangeboten für gewaltbetroffene Frauen sei der Bedarf noch längst nicht gedeckt. „In Deutschland fehlen weiterhin etwa 14.000 Plätze in Frauenhäusern“, sagte die Referentin für Gewaltprävention in der Diakonie Hessen, Sophia Schreiber. Viele Frauen fänden nur schwer geeignete Unterkünfte.