Das Statistische Bundesamt zählt in Hamburg 32.410 untergebrachte Menschen ohne Wohnung. Im Vergleich zum Vorjahr stagniere die Wohnungslosigkeit in Hamburg auf einem hohen Niveau, teilte die Diakonie Hamburg am Dienstag mit. Die Daten wurden zum 31. Januar dieses Jahres erhoben. „Hier sind wirksame Maßnahmen dringend erforderlich. Innerhalb des letzten Jahres konnten keine Verbesserung erreicht werden“, sagte Stefanie Koch, Wohnungslosenexpertin bei der Diakonie Hamburg.
Die Zahl der untergebracht wohnungslosen Menschen in Hamburg ist im Verhältnis zur Bevölkerung so hoch wie in keinem anderen Bundesland. „Hamburg ist die Hauptstadt der Wohnungslosen“, sagte Koch.
Die Diakonie schlägt vor, dass das kommunale Wohnungsunternehmen SAGA mehr Wohnraum für wohnungs- und obdachlose Menschen zur Verfügung stellen solle. Dadurch könnten kostenintensive öffentlich-rechtliche Unterkunftsplätze reduziert werden. Außerdem fordert die Diakonie eine Stärkung der bezirklichen Fachstellen für Wohnungsnotfälle und der Sozialen Beratungsstellen und die Bereitstellung von ausreichend öffentlich-rechtlichen Unterbringungsplätzen für Obdachlose.
Die Statistik erfasst Personen, denen zum Stichtag 31. Januar Räume oder Wohnungen überlassen oder Übernachtungsgelegenheiten zur Verfügung gestellt worden sind, ohne dass dies durch einen eigenen Mietvertrag, einen Pachtvertrag oder durch ein dingliches Recht abgesichert war. Berücksichtigt werden nicht Personen, die bei Privatpersonen unterkommen, sowie Wohnungslose, die ohne jede Unterkunft auf der Straße leben.