Diakonie Güstrow eröffnet erste Nachtpflege in MV

Damit sollen pflegende Angehörige von Demenze-Patienten entlastet werden. Denn Erkrankte leiden unter einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus.

Zum Jahresende 2021 waren 442.900 Personen bei ambulanten Pflegeeinrichtungen beschäftigt. Das waren 134 Prozent mehr als Ende 2001
Zum Jahresende 2021 waren 442.900 Personen bei ambulanten Pflegeeinrichtungen beschäftigt. Das waren 134 Prozent mehr als Ende 2001Werner Krüper / epd

Güstrow. Die erste Nachtpflege-Einrichtung in MV soll am Dienstag, 1. September, in Güstrow eröffnet werden. Die bestehende Tagespflege der Diakonie mit zwölf Plätzen werde um sechs Nachtpflege-Plätze erweitert, kündigt die Diakonie Güstrow an. Beide Teilbereiche bieten den Angaben zufolge ähnliche Leistungen an, die sich individuell nach dem Pflegebedürftigen ausrichten. Die neue Nachtpflege-Möglichkeit soll pflegenden Angehörigen Erholungsphasen verschaffen und einen gesunden Schlaf ermöglichen. Vom 1. bis 7. September gibt es eine kostenlose Schnupperwoche für die Nachtpflege, in der ein Probetag oder eine Probenacht vereinbart werden kann.

Weil Demenzerkrankte unter einem gestörten Tag-Nacht-Rhythmus leiden können, soll die Nachtpflege insbesondere pflegende Angehörige entlasten. Beispielsweise kann ein Nachtcafé mit Beschäftigungstherapie die Demenzerkrankten auffangen und so einen positiven Effekt erzielen. Aber auch die Angehörigen von Pflegebedürftigen, die wegen anderer Beeinträchtigungen einen erhöhten nächtlichen Pflege- und Betreuungsaufwand haben, sollen durch das neue Angebot entlastet werden.

Die Diakonie-Tagespflege ist montags bis freitags weiterhin von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Die Nachtpflege öffnet ab dem 1. September montags bis freitags von 20 bis 8 Uhr. Grundsätzlich gelte eine getrennte Nutzung von Tages- und Nachtpflege, allerdings seien auch Ausnahmen möglich, hieß es. Wichtig sei, dass innerhalb von 24 Stunden nur eine Leistung in Anspruch genommen wird. Beispielsweise wäre es denkbar, drei Tage Nachtpflege und zwei Tage Tagespflege in Anspruch zu nehmen. „Es kommt dann im Einzelfall auf das Krankheitsbild und den Pflegebedarf an“, sagte Michael Noske, Projektleiter bei der Diakonie Güstrow. (epd)