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Diakonie fordert mehr bezahlbaren Wohnraum

Vor der Bundestagswahl hat die Diakonie Schleswig-Holstein von den demokratischen Parteien dringend mehr Einsatz für bezahlbaren Wohnraum gefordert. Für Menschen mit niedrigen Einkommen werde es in Schleswig-Holstein immer schwerer, eine Wohnung zu finden. Die Zahl der Wohnungslosen steige von Jahr zu Jahr, teilte die Diakonie am Donnerstag mit. Laut Mieterbund fehlen im nördlichsten Bundesland rund 100.000 bezahlbare Wohnungen.

Der soziale Wohnungsbau müsse dringend angekurbelt werden, zudem sollten wirksame und unbürokratische Regelungen zur Begrenzung von Mieterhöhungen umgesetzt werden, forderte der Wohlfahrtsverband. „Bezahlbares Wohnen ist ein Menschenrecht“, sagte Landespastor und Diakonievorstand Heiko Naß.

Eine Wohnung sorge für Sicherheit, psychisches Wohlbefinden und die Teilhabe an der Gesellschaft, sagte Naß. Angesichts hoher Mieten und Wohnungsmangel seien immer mehr Menschen davon ausgeschlossen. Das zeige auch die Statistik der diakonischen Wohnungslosenhilfe in Schleswig-Holstein: Knapp 10.000 von Wohnungslosigkeit bedrohte und betroffene Menschen hätten 2023 die Angebote genutzt, hieß es.

Neben der Förderung des sozialen Wohnungsbaus sollten auch Wohnprojekte für Menschen mit besonderem Bedarf stärker unterstützt werden, forderte die Diakonie. Dazu gehörten Menschen in Wohnungslosigkeit oder mit Behinderungen, die selbst bei der Vergabe von Sozialwohnungen kaum Chancen hätten.