Das Diakonische Werk Württemberg warnt vor den geplanten Streichungen von Haushaltsmitteln des Bundes für Kliniken des Müttergenesungswerks. Eine Einschränkung der Arbeit bringe viele Familien in Not, schreibt die Diakonie-Vorstandsvorsitzende Annette Noller in einer am Donnerstag in Stuttgart verbreiteten Mitteilung. „Schon jetzt warten belastete Menschen länger als ein Jahr auf einen Platz, was besonders nach der Pandemie und in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unverantwortlich ist“, kritisierte sie.
Der Staat müsse seiner Verpflichtung nachkommen, Eltern und pflegende Angehörige in die Lage zu versetzen, ihre täglichen Aufgaben zu bewältigen und sich bei Überlastung wieder zu erholen, betonte die Diakonie-Chefin. Statt der geplanten Kürzung um fast sechs Millionen Euro brauche es eine Aufstockung um zehn Millionen, hieß es weiter. Deutschlandweit gebe es 72 Häuser, davon betreibe die Evangelische Müttergenesung in Württemberg zwei Mutter-Kind-Kurkliniken in Loßburg und Scheidegg und eine Frauen- und Mütterkurklinik in Bad Wurzach.
Angelika Klingel, Geschäftsführerin der Evangelischen Müttergenesung Württemberg, hält die gesundheitliche Situation von Menschen in Erziehungs- und Pflegeverantwortung für dramatisch: „Schwere Erkrankungen drohen, wenn kein Ausweg aus der Belastungssituation gefunden wird.“ Die Tagessätze der Kliniken ließen aber schon heute keine Spielräume für Investitionen mehr zu. Dabei brauche es energetische Modernisierung und den Umbau zu besserer Barrierefreiheit, erläuterte Klingel. (2318/28.09.2023)