Diakonie: Eine Halbe Million Euro für Geflüchtete aus Bergkarabach

Seit dem Einmarsch aserbaidschanischer Truppen sind mehr als 100.000 Menschen aus Bergkarabach nach Armenien geflüchtet. Die Diakonie Katastrophenhilfe hilft vor Ort.

Frau mit Kind aus Bergkarabach warten am Checkpoint auf der Flucht nach Armenien
Frau mit Kind aus Bergkarabach warten am Checkpoint auf der Flucht nach ArmenienImago / SNA

Die Diakonie Katastrophenhilfe stellt 500.000 Euro für Geflüchtete aus Bergkarabach zur Verfügung. In den kommenden beiden Jahren sollen damit Menschen unterstützt werden, die in Armenien Schutz suchen, teilte das Hilfswerk mit. Aserbaidschan hatte im September die Kontrolle über die Kaukasus-Region erlangt; fast alle Einwohner sind daraufhin geflohen oder vertrieben worden.

„Die Geflüchteten, die hier angekommen sind, befinden sich physisch und psychisch am Rande des Zusammenbruchs und können sich kaum noch selbst versorgen“, berichtet Tsovinar Ghazaryan, Programm-Direktorin von der Diakonie-Partnerorganisation Armenia Round Table Foundation of the Mother See of Holy Etchmiadzin (ART). Vor allem Unterkünfte, Nahrungsmittel und Hygieneartikel fehlten.

Armenien auf langfristige Hilfe angewiesen

Neben Soforthilfen will die Diakonie laut eigenen Angaben mit Einkaufsgutscheinen das Ankommen der Geflüchteten in Armenien erleichtern. Dies habe sich bei früheren Krisen bewährt. Für Armenien mit seinen 2,8 Millionen Einwohnern sei der Flüchtlingszustrom von mehr als 100.000 Menschen aus der Krisenregion eine enorme Herausforderung, erklärte Diakonie-Programmleiter Michael Frischmuth. Daher wolle man langfristige Hilfen anbieten und bitte zugleich um Spenden zur weiteren Unterstützung.