DGB fordert zum Schulstart Antworten auf Bildungsprobleme in Bayern
Zum Beginn des neuen Schuljahres hat der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) Bayern von der Landespolitik klare Antworten auf bestehende Bildungsprobleme im Freistaat gefordert. „Der Zustand unseres Bildungssystems ist in vielerlei Hinsicht alarmierend und erfordert sofortige Maßnahmen“, sagte der DGB Bayern-Vorsitzende Bernhard Stiedl laut Mitteilung vom Freitag. Die Bayerische Staatsregierung müsse jetzt handeln, um Chancengleichheit und Bildungsgerechtigkeit in Bayern sicherzustellen. „Wenn wir jetzt nicht in unsere Schulen investieren, setzen wir die Zukunft unserer Kinder aufs Spiel.“
Laut einer aktuellen Studie des Münchner ifo-Instituts belege Bayern in Sachen Bildungsgerechtigkeit den letzten Platz. In keinem anderen Bundesland hänge es so sehr vom familiären Hintergrund ab, ob ein Kind aufs Gymnasium geht. In diesem Zusammenhang fordert Stiedl deutlich mehr finanzielle Unterstützung für ärmere Familien. Alle Schulmittel und auch digitale Endgeräte müssten kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Auch die Kosten für den Schulweg und die Nachmittagsbetreuung seien aktuell viel zu hoch.
Akuten Handlungsbedarf sieht Stiedl auch mit Blick auf den Lehrkräftemangel: „Jeder unbesetzte Lehrerposten bedeutet eine weitere Verschlechterung des Unterrichts.“ Zusätzlich zu einer massiven Aufstockung des Lehrpersonals brauche es bessere Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung, um den Lehrberuf attraktiver zu gestalten. Ein weiteres großes Problem sei laut Stiedl die marode Schulinfrastruktur. „Unsere Kinder verdienen moderne und sichere Lernumgebungen – hier darf kein weiterer Tag verloren gehen“, sagte er. (00/2647/06.09.2024)