DGB Bayern kritisiert mangelnde Hilfe für Opfer von häuslicher Gewalt

Zu wenig Unterstützungsangebote für Opfer von häuslicher Gewalt hat die stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Gewerkschaftsbunds (DGB) Bayern kritisiert. Anlässlich des „Internationalen Tags gegen Gewalt an Frauen“ am Montag (25. November) sagte Verena Di Pasquale, dass „für viele Frauen die Suche nach Schutz und Sicherheit eine schier unlösbare Herausforderung“ bleibe. Rund 50.000 Frauen seien in Bayern jedes Jahr von Gewalt betroffen. Mit nur 393 Frauenhausplätzen in 41 Frauenhäusern im gesamten Freistaat seien die Schutzmöglichkeiten jedoch „bei Weitem nicht ausreichend“, so die Gewerkschaftsvertreterin.

Di Pasquale forderte, dass sich das geplante Gewalthilfegesetz des Bundes durch das Ampel-Aus nicht verzögern dürfe. Zugleich betonte sie, dass Bayern beim Ausbau von Frauenhäusern längst in Eigenregie hätte handeln können. Der Freistaat müsse „den Ausbau und die finanzielle Sicherstellung von Frauenhäusern, Beratungsstellen und weiteren Hilfsangeboten endlich gezielt voranbringen“. Frauen bräuchten schnell erreichbare Hilfe, „und zwar unabhängig vom Wohnort.“

Außerdem müsse Geld für langfristige Präventionsmaßnahmen bereitgestellt werden. Es gehe um das fundamentale Grundrecht von Frauen auf Schutz vor Gewalt, so Di Pasquale: „Sicherheit und Schutz dürfen für Frauen in Bayern nicht weiter eine Frage des Glücks sein.“ (00/3713/22.11.2024)