Deutschland unterstützt Evakuierung von Gaza-Kindern

Das Auswärtige Amt in Berlin ist erleichtert über eine humanitäre Hilfsaktion zum Schutz von Kindern. Rechtsextreme in Israel reagieren dagegen giftig und mitleidlos.

68 palästinensische Kinder aus einem SOS-Kinderdorf in Rafah im Süden des Gazastreifens sind mit deutscher Hilfe ins Westjordanland evakuiert worden. „Wir sind erleichtert, dass unsere intensiven Bemühungen gestern endlich Erfolg hatten“, bestätigte ein Sprecher des Auswärtigen Amtes (AA) am Dienstag entsprechende Medienberichte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Die Evakuierung nach Bethlehem ist nach Worten des AA „temporär“. Begleitet wurden die Kinder demnach von elf Mitarbeitenden des SOS-Kinderdorfes sowie deren Familienangehörigen. Im November hatte sich die Hilfsorganisation an Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) gewandt und um Unterstützung für die humanitäre Hilfsaktion gebeten.

Laut Berichten des Magazins „Der Spiegel“ (Dienstag) waren am Samstagabend 95 Menschen aus Gaza ausgereist und auf dem Landweg über Ägypten und Israel ins besetzte Westjordanland gebracht worden, wo sie am Montagabend ankamen. Die evakuierten Kinder sind demnach im Alter von zwei bis 14 Jahren.

Israelischen Medienberichten zufolge hatte der nationale Sicherheitsrat die Evakuierungsaktion genehmigt. Der israelische Finanzminister, der Rechtsradikale Bezalel Smotrich (Partei Religiöser Zionismus), forderte in einem Beitrag auf der Plattform X (Montagabend) „Aufklärung darüber, wer diesen unmoralischen Befehl gegeben hat und mit welcher Autorität“. Er verwies auf die weiterhin im Gazastreifen festgehaltenen israelischen Geiseln. „Derjenige, der Mitleid mit den Grausamen hat, wird letztendlich grausam zu den Mitleidigen“, so Smotrich.

Ähnlich äußerte sich laut Berichten der Minister für nationale Sicherheit, der Rechtsextreme Itamar Ben-Gvir (Jüdische Stärke), der von einer „falschen humanitären Maßnahme“ sprach. Im Krieg müsse man den Feind vernichten, „ohne dabei ständig scheinheilig zu sein“.