Deutschland hält an humanitärer Hilfe für Niger fest – trotz Putsch
Der armen Bevölkerung im Niger will Deutschland weiter helfen. Doch der Putsch in dem westafrikanischen Land macht es schwieriger.
Die Bundesregierung will trotz des Militärputschs im westafrikanischen Niger die humanitäre Hilfe für das Land fortsetzen. Die unmittelbare Versorgung der Ärmsten der Armen mit Nahrungsmitteln werde über das Auswärtige Amt und in Zusammenarbeit mit internationalen Hilfsorganisationen weitergeführt, sagte der Staatssekretär im Entwicklungsministerium, Jochen Flasbarth (SPD), im RBB-Inforadio: „Wir dürfen die Menschen nicht allein lassen. Aber wir können es dann nicht mehr über die Regierung machen“, sagte Flasbarth.
Gestoppt sei dagegen die Entwicklungszusammenarbeit mit dem Sahel-Staat, etwa in der Landwirtschaft. Dies gehe im Moment nicht, sagte Flasbarth: „Wir können kein Geld überweisen an eine Regierung, die in der Hand von Putschisten ist.“ Dieser Schritt erfolge in Übereinstimmung mit der westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft Ecowas. Demnach sei der größte Engpass der Putschisten derzeit der Zugang zu Bargeld. Deshalb sei es richtig, dass die Gelder eingefroren sind.
Deutsche werden aus dem Niger ausgeflogen
Eine Woche nach dem Putsch im westafrikanischen Niger würden deutsche Staatsbürger mit französischen Maschinen ausgeflogen. Eigene Evakuierungsflüge seien aktuell nicht geplant, sagte Flasbarth. Frankreich habe angeboten, Deutsche und andere europäische Staatsbürger mit auszufliegen. Flasbarth sprach von einer kleinen zweistelligen Anzahl von Deutschen, die sich im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit in dem Land aufgehalten haben. Ein Kernteam von vier Mitarbeitenden der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) werde vor Ort bleiben.