Die Integration ukrainischer Geflüchteter in Deutschland braucht aus Sicht des Deutschen Roten Kreuzes auch künftig eine solide Finanzierung. Der Trend gehe aber in eine andere Richtung, beklagt die Hilfsorganisation.
Die Integration von geflüchteten Ukrainern ist nach Ansicht des Deutschen Roten Kreuzes durch Mittelkürzungen gefährdet. Der Trend, Programme einzusparen, sei bis in die Kommunen spürbar, sagte der Leiter der Jugend- und Wohlfahrtspflege der Hilfsorganisation, Joß Steinke, am Mittwoch in Berlin. Als Beispiel nannte er weniger Mittel für psychosoziale Zentren, aber auch für Sprach- und Integrationskurse allgemein. “Das ist angesichts der Herausforderungen, die wir sehen, per se widersinnig”, so Steinke.
Es sei problematisch, solche Programme und Strukturen nach der Ankunft einer größeren Zahl Geflüchteter nur für ein oder zwei Jahre aufzubauen und dann wieder einzustellen. Steinke appellierte an die kommende Bundesregierung, auch längerfristige Strukturen zu erhalten, um nicht immer wieder von vorne anfangen zu müssen. Aus der Ukraine seien seit Kriegsbeginn vor allem Frauen, Kinder, ältere Menschen und Menschen mit Behinderung nach Deutschland gekommen.
Grundsätzlich, so der Tenor des Deutschen Roten Kreuzes, seien viele Ukrainer tatsächlich im Leben in Deutschland angekommen. Das liege auch an den Ausgangsvoraussetzungen. Ukrainer hätten anders als Geflüchtete aus anderen Länder einen besseren Zugang zur Gesundheitsversorgung, zum Arbeits- und Wohnungsmarkt. Entsprechend lebten die meisten Ukrainer in Deutschland direkt in privaten Unterkünften. Das erschwere zwar etwas die Integrationsmaßnahmen, aber sei auf die Dauer ein Weg, der auch für andere Flüchtlinge gegangen werden sollte.