Deutsches PEN-Zentrum feiert 100-jähriges Bestehen

Die Schriftstellervereinigung PEN-Zentrum Deutschland feiert das 100-jährige Bestehen auf ihrer Jahresversammlung vom 17. bis 23. Juni in Hamburg. Höhepunkte seien die Gespräche mit verfolgten oder bedrohten Autorinnen und Autoren, etwa zur Eröffnung mit Behnaz Amani aus dem Iran oder Zmicier Vishniou aus Belarus, teilte das PEN-Zentrum in Darmstadt am Dienstag mit. Diese befänden sich derzeit unter dem Schutz des deutschen PEN-Programms „Writers-in-Exile“. Den Festvortrag halte der Literatur- und Sozialwissenschaftler Jan Philipp Reemtsma zu „Christoph Martin Wieland über die Freiheit der Presse als Synonym für Aufklärung“.

Weitere Gesprächsrunden thematisieren „die zunehmende Notwendigkeit, die Freiheit des Wortes auch in Deutschland zu verteidigen“. Schriftstellerinnen und Schriftsteller diskutieren in internationalen Runden, etwa über Lateinamerika, Schreiben im Exil oder die Ukraine. Auch Hamburger Autorinnen und Autoren stellen sich mit Lesungen vor. Studierende der Universität Tübingen beteiligen sich an einem Gespräch darüber, wie das Projekt für einen „Jungen PEN / Young PEN“ aussehen könnte. Neben dem öffentlichen Programm findet die Mitgliederversammlung statt. Das PEN-Zentrum Deutschland hat nach eigenen Angaben rund 700 Mitglieder.

Nach einem Eklat auf der Mitgliederversammlung 2022 spaltete sich die Schriftstellervereinigung in Deutschland. Eine Reihe von Autorinnen und Autoren, darunter Deniz Yücel, Eva Menasse, Daniel Kehlmann und Wladimir Kaminer, gründeten den PEN Berlin. Diese Vereinigung hat nach eigenen Angaben rund 650 Mitglieder.

Der Name PEN steht für Poets, Essayist, Novelists. Die ursprünglich 1921 in England gegründete internationale Vereinigung von Autorinnen und Autoren sieht sich als Anwältin des freien Wortes sowie als Stimme verfolgter und unterdrückter Schriftsteller.