Deutscher Venezuela-Verein: Asylbewerber in akuter Notlage
Die Staatskrise in Venezuela wirkt sich auch auf Betroffene in Deutschland aus. Sie hoffen auf Schutz und Unterstützung seitens der Bundesregierung.
Exil-Venezolaner fordern Deutschland auf, sich stärker für eine Wiederherstellung von Demokratie und Menschenrechten in ihrem Heimatland einzusetzen. Lorelvis Zavala, Vorsitzende des Vereins “Venezolanos en Sajonia” (Venezolaner in Sachsen), sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA), sie hoffe zudem auf Schutz und Unterstützung für venezolanische Flüchtlinge.
Diese müssten vor den deutschen Behörden nachweisen, dass sie in ihrem Herkunftsland politischer Verfolgung oder schweren Menschenrechtsverletzungen ausgesetzt seien. Es sei aber “sehr schwierig, der Welt zu beweisen, was wirklich in Venezuela passiert”, so Zavala.
Venezuela befinde sich nach der Weigerung des sozialistischen Machthabers Nicolas Maduro, seine Wahlniederlage anzuerkennen, “offen in den Händen einer Diktatur”. Es gebe zahlreiche Berichte über Menschenrechtsverletzungen, darunter willkürliche Verhaftungen, Folter und Einschränkungen der Meinungsfreiheit. “Proteste gegen die Regierung werden stets mit Repression und Gewalt beantwortet”, so die Vereinsvorsitzende. Das Maduro-Regime unterdrücke brutal all seine Gegner und verweigere der Bevölkerung den Zugang zu Lebensmitteln und Medikamenten. “Es ist entscheidend, dass Deutschland diese Situation anerkennt”, betonte Zavala.
In Venezuela gibt es seit Wochen große Proteste gegen den offiziell verkündeten Wahlsieg von Präsident Maduro. Die USA, die EU und zahlreiche lateinamerikanische Länder erkennen das offizielle Resultat nicht an und forderten eine unabhängige Auszählung der Stimmen. Das von Venezuela als Wahlbeobachter zugelassene Carter Center erklärte, es deute alles daraufhin, dass Oppositionskandidat Edmundo Gonzalez die Wahl Ende Juli gewonnen habe.