Deutscher Drehbuchpreis 2024 an „Als Bestie bin ich aufgewacht“

Filmpreise gibt es viele. Doch es gibt auch Auszeichnungen und Preisgelder, die es erst möglich machen sollen, dass aus einem besonders guten Drehbuch auch ein guter Film werden kann.

Die Goldene Lola für das beste unverfilmte Drehbuch geht in diesem Jahr an Sandra Schröder für ihr Drehbuch „Als Bestie bin ich aufgewacht“. Die Jury würdigte ihr Werk am Freitagabend in Berlin als „eine beeindruckende Erzählung über die Überlebens- und Anpassungsfähigkeit des Menschen in feindlicher Umgebung“.

Im NDR hatte die 37-jährige Schröder kürzlich über ihr Drehbuch gesagt, es gehe um die 14-jährige Margo, die nach dem Tod ihrer Mutter zu ihrem Vater in eine namenlose Kleinstadt ziehen müsse: „Diesen Vater kennt sie nicht. Er ist wahnsinnig distanziert und kalt zu ihr. Er steht auf Regeln und es ist alles wahnsinnig gruselig.“ Dann entdecke Margo, dass ihr Vater illegale Hundekämpfe organisiert: „Das ist ein Geheimnis. In dem Moment, wo sie das entdeckt, findet sie einen Zugang zu ihm, indem sie sich in diese Welt hinein schmeißt und auch zur Bestie wird.“

Die Auszeichnung ist mit einer Prämie von 10.000 Euro verbunden. Nominiert waren außerdem die Drehbücher „Das Herz keine Mördergrube“ von Petra Lüschow sowie „Mama!“ von Uli Klingenschmitt.

In der Erklärung zur Preisverleihung wird Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) wie folgt zitiert: „Das Drehbuchschreiben ist ein solides Handwerk und ein kreativer Prozess zugleich. Damit beginnt jede filmkünstlerische Vision.“ Deshalb würdige der Bund jedes Jahr mit dem Deutschen Drehbuchpreis talentierte Autorinnen und Autoren für ihre mutigen und fantasievollen Stoffe.

Die anstehende Reform der Filmförderung werde auch im Bereich der Stoffentwicklung grundlegend erneuert, um noch bessere Rahmenbedingungen für Autorinnen und Autoren zu schaffen, hieß es weiter. In Vertretung von Roth übergab der Bundestagsabgeordnete Michael Sacher (Grüne) den Preis.

Der Deutsche Drehbuchpreis wird seit 1988 verliehen. Für die Preisträgerin oder den Preisträger ist es auf Antrag möglich, neben der Preisprämie zusätzlich Fördermittel von bis zu 20.000 Euro für die Fortentwicklung des ausgezeichneten Drehbuchs zu erhalten.