Der Umsatz des deutschen Buchmarktes ist im vergangenen Jahr um 1,8 Prozent auf knapp 9,9 Milliarden Euro gestiegen (2023: plus 2,8 Prozent). Damit setzte sich das leichte Wachstum seit 2018 fort, abgesehen von einem vorübergehenden Rückgang im Jahr 2022. „Der Buchmarkt behauptet sich erfolgreich in angespannten Zeiten“, sagte die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs. Getrieben werde das Wachstum vor allem durch die Buchbegeisterung junger Menschen zwischen 16 und 29 Jahren.
Im ersten Halbjahr dieses Jahres müsse der Buchmarkt allerdings einen Rückgang des Umsatzes von 3,3 Prozent verzeichnen, sagte der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins, Peter Kraus vom Cleff. Jedoch setze die Branche zuversichtlich auf das absatzstärkere zweite Halbjahr.
Umsatzplus bei Belletristik, Sachbüchern und Schulbüchern
Umsatztreiber im vergangenen Jahr war nach den Angaben von Schmidt-Friderichs die Belletristik mit einem Plus von 4,3 Prozent. Die Belletristik ist mit einem Anteil von knapp 37 Prozent am Buchmarkt die führende Warengruppe. Deutliche Zuwächse erzielten auch die Sachbücher (plus 8,1 Prozent) und Schulbücher (plus 3,8 Prozent). Hingegen wurden weniger Ratgeber gekauft (minus 4,5 Prozent), Reisebücher (minus 8,6 Prozent) und wissenschaftliche Literatur.
Die meisten Bücher werden nach den Angaben von Schmidt-Friderichs weiterhin in Buchläden mit einem Umsatzanteil von 41 Prozent verkauft. Sie verzeichneten ein stabiles Umsatzergebnis mit einem Plus von 0,6 Prozent. Das stärkste Umsatzwachstum erzielte der Internetbuchhandel mit plus 4,4 Prozent. Der Internetbuchhandel ist mit einem Umsatzanteil von 25 Prozent der zweitstärkste Vertriebsweg.
Entgegen der leicht steigenden Umsatzentwicklung in den vergangenen Jahren ist die Titelproduktion seit 2019 am Sinken. Die Erstauflagen sind 2024 gegenüber 2023 um 3,1 Prozent auf 58.346 Titel zurückgegangen. Die Übersetzungen ins Deutsche waren mit 8.756 Titeln auf dem Stand des Vorjahres, die wichtigsten Herkunftssprachen waren allen voran Englisch, danach Japanisch und Französisch. Die Lizenzverkäufe deutscher Titel ins Ausland haben nach zwei rückläufigen Jahren wieder um 2,2 Prozent auf 6.669 Titel zugenommen. Am gefragtesten waren deutsche Kinder- und Jugendbücher mit einem Anteil von 39 Prozent. Wichtigste Abnehmer waren China, Italien und Tschechien.
