Deutsche und polnische Bischöfe besuchen früheres KZ Majdanek

Wichtige Jubiläen stehen an: Bischöfe aus Deutschland und Polen haben über den 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und einen historischen Briefwechsel beraten.

Vertreter der katholischen Bischöfe Deutschlands und Polens haben gemeinsam das frühere Konzentrations- und Vernichtungslager Majdanek besucht. Bei einem am Donnerstag zu Ende gegangenen Treffen der Kontaktgruppe der Deutschen und der Polnischen Bischofskonferenz in Lublin berieten sie unter anderem über Initiativen zum 2025 anstehenden 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkriegs und zum 60. Jahrestag des historischen Briefwechsels der polnischen und der deutschen Bischöfe 1965. Der Briefwechsel gilt als Meilenstein der Aussöhnung zwischen Deutschen und Polen.

Wie die Deutsche Bischofskonferenz weiter mitteilte, waren beim jährlichen Treffen auch die Entwicklungen in den jeweiligen Ortskirchen, insbesondere mit Blick auf den Synodalen Weg, die aktuellen deutsch-polnischen Beziehungen sowie die Situation in der Ukraine zentrale Themen.

An dem Treffen nahmen von polnischer Seite der Lubliner Erzbischof Stanislaw Budzik, Kardinal Kazimierz Nycz (Warschau) und Bischof Tadeusz Litynski (Zielona Gora) teil. Für die deutschen Bischöfe waren Kardinal Rainer Maria Woelki (Köln) und Bischof Wolfgang Ipolt (Görlitz) nach Polen gereist.

In Majdanek legten die Bischöfe vor der ehemaligen Gaskammer einen Kranz nieder. Woelki erklärte: “Es ist ein besonderes Geschenk vor dem Hintergrund unserer Geschichte und des Leidens der Menschen in Polen während des Zweiten Weltkriegs, dass wir heute gemeinsam hier stehen können. Wir erinnern uns an den langen Weg der Versöhnung und wir fühlen uns verpflichtet, denen beizustehen, die ihrerseits – wie heute in der Ukraine – mit tiefen Verletzungen umgehen und leben müssen.”