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Deutsche kaufen weniger gebrauchte Smartphones als andere Europäer

Nur jeder vierte Deutsche greift zu generalüberholten Geräten – deutlich weniger als in Frankreich, Spanien oder Großbritannien. Dabei könnten längere Nutzungszeiten die Umwelt stark entlasten.

Menschen in Deutschland kaufen im Ländervergleich mit Frankreich, Spanien, Schweden und dem Vereinigten Königreich wenig Refurbished-Smartphones, also gebrauchte, generalüberholte Geräte. Das geht aus der aktuellen Studie “Refurbished statt neu – die zweite Chance fürs Smartphone” des Marktforschungsunternehmens Kantar im Auftrag des Vodafone Instituts hervor. Wissenschaftlich begleitet wurde die Erhebung vom Wuppertal Institut.

In Deutschland hat demnach jeder vierte Verbraucher schon einmal ein generalüberholtes Smartphone gekauft, während die Nutzerrate in allen befragten Ländern bei einem Drittel liegt. Deutschland bilde damit unter den betrachteten Ländern das Schlusslicht. Die lange Nutzung von Smartphones und anderen technischen Geräten wie Tablets gilt als Schlüssel, um deren Umweltbelastung zu reduzieren.

Die Gründe für die Nichtnutzung sind den Angaben zufolge länderübergreifend vielfältig: So zweifelten Verbraucher etwa an der Leistungsfähigkeit des Geräts oder wollten nicht auf die Herstellergarantie verzichten. Allerdings planen 40 Prozent laut der repräsentativen Studie, bei einem künftigen Kauf auf refurbished zu setzen. Auch hier zeigen sich die Deutsche den Angaben zufolge aber am zögerlichsten.

Dabei sind viele Konsumenten mit generalüberholten Geräten offenbar zufrieden: Laut Untersuchung planen 81 Prozent derjenigen, die schon einmal ein aufbereitetes Gerät gekauft haben, dem Refurbished-Markt treu zu bleiben.

Auffällig ist der Unterschied zwischen den Generationen: Während 37 Prozent der sogenannten Gen Z – Menschen, die jünger als 29 Jahre alt sind – schon einmal ein generalüberholtes, gebrauchtes Gerät gekauft haben, sind es bei den Baby-Boomern – also den über 60-Jährigen – mit 18 Prozent nur halb so wenig. Dafür nutzen die Älteren ihre Smartphones im Schnitt aber länger: 42 Prozent über zwei Jahre hinaus, während dies nur bei 21 Prozent der Jüngeren der Fall war.