Artikel teilen:

Deutsche kaufen mehr faire Waren – aber weniger als die Nachbarn

Kaffee, Schokolade, Textilien – Verbraucher in Deutschland geben immer mehr für fair gehandelte Produkte aus. Doch im Vergleich zu manchen Nachbarländern hinkt der Konsum weiter hinterher.

Verbraucher in Deutschland haben im vergangenen Jahr im Schnitt etwas mehr für fair gehandelte Produkte ausgegeben als im Vorjahr. Die durchschnittlichen Ausgaben für fair gehandelte Lebensmittel, Textilien und Handwerksprodukte stiegen von rund 28 auf 31 Euro, wie das Forum Fairer Handel am Donnerstag in Berlin mitteilte. Im Vergleich zu anderen europäischen Nachbarländern sei das aber weiterhin wenig: So gaben Verbraucher in der Schweiz 2024 im Schnitt rund 112 Franken (rund 120 Euro) für Produkte mit Fairtrade-Siegel aus. In Österreich waren es rund 77 Euro, in Frankreich rund 38 Euro.

Insgesamt kauften Verbraucher in Deutschland im vergangenen Jahr laut dem Verband fair gehandelte Waren im Wert von rund 2,6 Milliarden Euro; ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr und ein neuer Höchstwert. Dieser beruhe vor allem darauf, dass zentrale Produkte wie Kaffee und Schokolade trotz hoher Rohstoffpreise mehr verkauft wurden.

Anfang Mai hatte bereits der Verein Fairtrade Deutschland eine Bilanz für 2024 gezogen. Demnach gaben Verbraucher in Deutschland sogar rund 2,9 Milliarden Euro für fair gehandelte Produkte aus. Die durchschnittlichen Ausgaben lagen somit bei 35 Euro. Fairtrade Deutschland bezieht in seiner Bilanz nach eigenen Angaben allerdings auch Produkte mit ein, für die nur ein einzelner Rohstoff wie Kakao zu fairen Bedingungen eingekauft wurde.