Der Wald der Zukunft: Landesforsten pflanzen 5,5 Millionen Setzlinge

In der laufenden Pflanzsaison wollen die Niedersächsischen Landesforsten mehr als 5,5 Millionen Setzlinge in die Erde bringen, um bestehende Wälder gegen den Klimawandel zu stärken und neue Forste zu begründen. Der Schwerpunkt liege in der seit November laufenden Aktion erneut im Harz, wie die Behörde am Dienstag in Braunschweig mitteilte. Dort seien bereit rund 2,2 Millionen Setzlinge von Buche, Ahorn, Lärche, Douglasie und anderen Baumarten gepflanzt worden. Am 21. März ist der „Internationaler Tag des Waldes“.

Die Witterungsbedingungen und Bodenverhältnisse seien derzeit ideal, hieß es. Frost und Schnee seien weitgehend ausgeblieben und die vielen Niederschläge hätten den Boden gut durchfeuchtet. Auch in den Wäldern außerhalb des von Borkenkäfer, Sturm und Dürre besonders gezeichneten Harzes pflanzten Försterinnen und Förster in den Wäldern verschiedenen Mischbaumarten. „Hier, wo der Wald augenscheinlich noch intakt ist, können wir die nächste Generation im Schutz der Kronen alter Kiefern pflanzen und damit den Wandel frühzeitig und ökologisch behutsam einleiten“, erläuterte der Präsident der Niedersächsischen Landesforsten, Klaus Merker.

Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten die niedersächsischen Wälder massiv aufgeforstet werden. Neben den Kriegsschäden holten England, die Niederlande und Belgien riesige Mengen Holz als Reparationszahlungen aus den Wäldern. Ende der 1940er Jahre lagen nach Angaben der Landesforsten allein in Niedersachsen etwa 140.000 Hektar früherer Waldflächen gerodet und völlig kahl danieder.

Junge Frauen pflanzten mit ihren Händen dort nach und nach rund 24 Millionen Setzlinge. An die sogenannten „Kulturfrauen“ oder „Trümmerfrauen des Waldes“ erinnerte jahrzehntelang die Rückseite der 50-Pfennig-Münze. Auf ihr war eine kniende junge Frau abgebildet, die eine Eiche pflanzt.