Von Alexander Heck
„Erst, wenn das, was ist, sich ändern lässt, ist das, was ist, nicht alles.“ So meint man. Doch, was lässt sich schon wirklich ändern? Gerade persönliche Schicksalsschläge wie Krankheit, Unfall oder Tod eines Angehörigen offenbaren die eigene Ohnmacht. Und der wachsende Wunsch nach Selbstverwirklichung verschärft angesichts einer unübersichtlichen Vielfalt an Erlebnis- und Wahlmöglichkeiten nur die eigene Orientierungslosigkeit. Was soll ich nur wollen in meinem Leben? Die schier unmögliche Lebensaufgabe besteht darin, sich weder von der eigenen Ohnmacht noch von der Macht der anderen dumm machen zu lassen.Erfahrungen von Ohnmacht gehören zum Alltag. Menschen fühlen sich ohnmächtig, wenn sie erleben, dass sich das eigene Leben oder das Leben um einen herum nicht ändern lässt. Sei es, dass der Mensch das eigene Leben nicht effektiv genug zu gestalten oder das Leben der anderen nicht zu beherrschen vermag. An den Grenzen der eigenen Lebensgestaltung oder der Lebensbeherrschung wird gejammert oder geklagt. „Was kann ich schon ausrichten?“ Während der Jammer nur sich selbst bedauert und keine Veränderung herbeiführen will, setzt sich die Klage mit den Ursachen ihres Gefühls auseinander und will etwas verändern. (…)
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Predigttext am 2. Advent: Jesaja 63,15–64,3; (früher: Lukas 21,25–33)
63,15 So schau nun vom Himmel und sieh herab von deiner heiligen, herrlichen Wohnung! Wo ist nun dein Eifer und deine Macht? Deine große, herzliche Barmherzigkeit hält sich hart gegen mich. 16 Bist du doch unser Vater; denn Abraham weiß von uns nichts, und Israel kennt uns nicht. Du, HERR, bist unser Vater; „Unser Erlöser“, das ist von alters her dein Name. 17 Warum lässt du uns, HERR, abirren von deinen Wegen und unser Herz verstocken, dass wir dich nicht fürchten? Kehr zurück um deiner Knechte willen, um der Stämme willen, die dein Erbe sind! 18 Kurze Zeit haben sie dein heiliges Volk vertrieben, unsre Widersacher haben dein Heiligtum zertreten. (…) 64,1 Ach, dass du den Himmel zerrissest und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen, wie Feuer Reisig entzündet und wie Feuer Wasser sieden macht, dass dein Name kund würde unter deinen Feinden und die Völker vor dir zittern müssten, 2 wenn du Furchtbares tust, das wir nicht erwarten – und führest herab, dass die Berge vor dir zerflössen 3 und das man von alters her nicht vernommen hat. Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohltut denen, die auf ihn harren (Predigttext in Auszügen).